Antonio Tusa besuchte in Zürich die Schule und erhielt ab seinem zwölften Lebensjahr Cellounterricht, zuerst bei einem aus Russland stammenden Kaffeehaus-Musiker, ab 1914 bei Joachim Stutschewsky. Während Jahren wirkte er mit seinen Brüdern im 1914 vom Vater gegründeten Tusa-Orchester mit. Dieses pflegte die gehobene Unterhaltungsmusik und spielte meist in Konzert-Kaffees und renommierten Hotels in Zürich, Basel, Genf, St. Moritz oder Wengen. Sein Debüt als Solist gab er 1915 im Rittersaal des Schlosses Tarasp. Ab 1918 besuchte er als Schüler von Fritz Reitz das Konservatorium Zürich. Theorie- und Kompositionsunterricht nahm er bei Lothar Kempter und später Privatunterricht bei den Cellisten Hugo Becker und Emanuel Feuermann. Im Jahre 1925 folgte Tusa einem Ruf nach Düsseldorf, wo er als Kulissenspieler im Schauspielhaus, im städtischen Symphonieorchester sowie im Grete Eweler-Quartett spielte, einem damals führenden Ensemble des Rheinlandes. 1926 kam Tusa als zweiter Cellist nach Winterthur. Am 2. Mai 1927 wurde er zum Solocellisten des Winterthurer Stadtorchesters und in das Winterthurer Streichquartett gewählt. Eine Position, die er 46 Jahre lang innehatte. Zudem gehörte er von 1938 bis 1967 dem Schweizerischen Festspielorchester Luzern an und spielte 1977/78 im Radio-Orchester der italienischen Schweiz.
Tusa befasste sich schon in jungen Jahren eingehend mit Musikgeschichte und den Werken alter und klassischer Meister. Die Beschäftigung mit Haydn, dessen Werk er besonderes Gewicht beimass, erweiterte sich zusehends und führte zur Erarbeitung eines Werkverzeichnisses. Eine Arbeit, die viel Anerkennung fand, die er aber bei einem Stand von rund 800 Werken einstellte, als er mit Anthony van Hoboken in Kontakt kam. Weitere Studien von Tusa galten Boccherini, dessen Werke er teils neu entdeckte und zur Uraufführung brachte. Seine eigenen Kompositionen sind stilistisch vor allem der Klassik und Romantik zuzuordnen und wurden durch das Winterthurer Stadtorchester oder das Winterthurer Streichquartett uraufgeführt. (Text: Kantons-, Stadt- und Universitätsbibliothek)