„Es geht um ein städtebauliches Zeichen an bester Lage und zugleich auch um ein Signal für die Stadtentwicklung“, so warb Stadtpräsident Ernst Wohlwend 2004 für die Absicht der Stadtregierung an diesem zentralen Ort beim Bahnhofplatz eine moderne Neuüberbauung zu erstellen. Nachdem zuvor die Absicht, auf diesem Grundstück ein Bürobau der Stadt für die Zentralisierung der gesamten Stadtverwaltung gescheitert war, sollten die Weichen neu gestellt werden. Auf dem Arch-Areal sollte anstelle des Volkshauses und des Parkhauses ein Komplex mit Einkaufsmöglichkeiten, Wohnungen und Büros entstehen. Um dem Ziel näher zu kommen, musste das städtische Land auf dem Areal an den Investor Halter-Generalunternehmer verkauft werden.
Die Gegner, die sich aus dem Gewerkschaftsbund, dem VCS und dem Heimatschutz rekurrierten, blieben in der Volksabstimmung in der Minderheit. Für das Bauprojekt wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. 143 Architekten bewarben sich mit einer Projekteingabe um diese anspruchsvolle Aufgabe. Das Projekt „Cirque“ der jungen Winterthurer Architekten Philipp Brunschweiler, Oliver Erb und Matthias Denzler, kurz „BDE Architekten GmbH“ bekamen den Zuschlag. Im August 2010 fuhren die grossen Baumaschinen auf. Drei Jahre später wird das Einkaufshaus eröffnet. Der Investor der Archhöfe die BVK Versicherungskasse Kanton Zürich beschreibt den Neubau wie folgt: „Der Neubau Archhöfe bildet zusammen mit dem Bahnhof, dem Bahnhofplatz Süd und der Altstadt die pulsierende Mitte Winterthurs.
Die Archhöfe sind ein Ensemble von hochwertigen Nutzungsangeboten in den Bereichen Detailhandel, Gastronomie, Büro und Wohnen, welche aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig optimal ergänzen. Die umfassende höherwertige Positionierung über alle Nutzungen hinweg lassen die Besucher der Archhöfe in eine eigene, stilvolle Welt eintauchen. Mit der vollumfänglichen Betriebsübernahme während der ersten Betriebsjahre werden eine professionelle Dienstleistung vor Ort und ein effizienter Centerbetrieb sichergestellt. Dieser durchgängige betriebliche Weitblick wird bereits während dem Bauprojekt und mit einer umfassenden Betriebsvorbereitung eingebracht.“
Die Architekten nehmen wie folgt zu ihrem Werk Stellung: „Das Neubauprojekt mit Läden, Hotel, Büros und Stadtwohnungen bildet den südlichen Abschluss des Bahnhofplatzes Winterthur. Das Volumen fügt sich in den städtebaulichen Kontext der Umgebung und es entspricht seiner Bedeutung eines öffentlichen Gebäudes. Die Kanten des Blocks werden von ihren unterschiedlichen Gegenübern geformt. Das steinerne Gebäude mit bewegter Dachform und den introvertierten Höfen fasst seine unterschiedlichen Nutzungen zu einer architektonischen Einheit zusammen und gibt dem Ort eine neue Identität. Damit ist es gleichsam Hybrid aus zwei die Innenstadt dominierenden Typologien, dem Blockrand und dem monumentalen, öffentlichen Gebäude. Die Betonelemente der Fassade sind eingefärbt, mit Sand versetzt und die Oberfläche sandgestrahlt. Das Haus unterstreicht so seinen monolithischen Charakter und nimmt Bezug zu den verschiedenen Solitärbauten mit Sandsteinfassaden, die die Winterthurer Altstadt umgeben.“