Kunst im öffentlichen Raum

Balance

Wandbild, Hegmattenstrasse 15

Das Wandbild «Balance» welches den Eingang des SIKA-Gewerbehauses an der Hegmattenstrasse in Oberwinterthur schmückt, stammt vom Künstler Anton Gerteis. Es wurde von der Firma Inertol, die 1995 in diesem Gebäude zu Hause war bestellt und angekauft.


2019: Wandbild von Künstler Anton Gerteis, Schwarzstahl, Masse 360x130x15 cm erstellt 1995 Foto: winbib, Heinz Bächinger

Das Wandbild «Balance» beim Eingang des SIKA-Gewerbehauses im Industriegebiet von Oberi, gibt beim Betrachten Rätsel auf. Der Künstler Anton Gerteis (*1945) gab dazu folgende Auskunft: «Auftraggeber für die Kunst am Bau ist die damalige Firma Inertol gewesen (heute Sika). Die Firma war in der Entwicklung von Wasserlacken für den schweren Korrosionsschutz tätig. Deshalb sollten diese Aspekte in genauer Balance der einzelnen Komponenten im Kunstwerk vorkommen.» Der Firma Inertol ist es wichtig gewesen, dass ihre Philosophie wie auch ihre Produkte im Werk sichtbar würden. Die Eisenplastik hatte der Künstler ausschliesslich aus Abfallmaterial seines damaligen Arbeitgebers, der Meto-Bau AG in Würenlingen erschaffen.

Der Künstler sagt dazu: «Alles hat einen Gegenpart: Die beiden Ronden am Ende der Querstangen stehen für Tag und Nacht. Mit dem Auge kann man sehen oder es schliessen, dann wäre man blind. Das Dreieck im grossen Kreis steht für den Gleichklang von Körper, Geist und Seele. Auf der rechten Seite befinden sich Schraube und Mutter, Berg und Tal sowie Hake und Öse. Durch den grossen Ring führt ein kleinerer. Weiter sichtbar sind das Plus/Minus und die Rechenscheibe mit 1+1=2+2=4+4=8, die Zahl der absoluten Gleichheit. Die Pyramide, das Pentagramm und der Halbmond stehen für den Ursprung unserer Kulturen im Orient, bei denen die Balance der Dinge eine grosse Rolle gespielt haben.» Dies die erhellenden Ausführungen des Kunstschaffenden zu seinem Wandbild. Und dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie lohnenswert es sein kann, Kunst nicht nur anzuschauen, sondern sich damit auseinanderzusetzen. Nach dem Wegzug der SIKA im Jahr 2020 wurde das Kunstwerk entfernt.

Quelle: Oberi Zytig Mai 2019, Text Remo Strehler

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2022