Viele Bauernhäuser in Seen waren als Bohlenständerbauten gezimmert. Der Bohlenständerbau ist eine Wandbauweise, bei der waagrechte Bretter oder Bohlen zwischen die tragenden, senkrechten und mit einer Nut versehenen Ständer oder Stiele eingefügt werden. Viele dieser Bauten sind inzwischen erweitert und umgebaut worden. So sind bis heute nur noch wenige Häuser mit dieser zeittypischen Bauweise erhalten geblieben. Eine aussergewöhnliche Bohlenständerkonstruktion ist an der Nordfassade Werdstrasse 9 und 11 erhalten geblieben. Der älteste Teil konnte mittels des Holzdatierungsverfahrens auf das Jahr 1663/64 bestimmt werden.
Der mehrteilige Hof bestand aus zwei aneinander gebauten Bauernhäusern mit Wohnteil, Scheune und Stall. Umbauten im frühen 19. Jhdt. und in den 1950/60er-Jahren im westlichen und östlichen Hausteil sind gut erkennbar. Die Häuser Werdstrasse 9 und 11 sind 2011 in neuen Besitz gekommen. Die neue Besitzerin hat zusammen mit der Denkmalpflege ein Renovations-Projekt ausgearbeitet. So wird nun das Doppelhaus unter Wahrung der historischen Elemente zu einem Wohn- und Praxishaus umgebaut.