Vereine und Verbände

Billard Club Winterthur

Turmhaldenstrasse 6

Winterthur hat einen der ältesten Schweizer Carambole-Billardclubs. Er wurde 1905 gegründet. Jahrzehntelang war der Club im Restaurant Rheinfels im schönen Jugendstil-Saal beheimatet. 1999 zog der BCW an die Turmhaldenstrasse um.


Gründungsdatum
1905


Adresse
Billardclub Winterthur
Turmhaldenstrasse 6
8400 Winterthur

Im Jahr 1905 beschlossen sechzehn eifrige Carambole-Billardspieler im Restaurant «Strauss», einen Billardclub zu gründen. 1930, anlässlich seines 25-jährigen Bestehens, wurde der Club Mitglied des SVBA (Schweizerischer Verband der Billardamateure). 2006 hat der Billardclub Winterthur (BCW) rund 30 Mitglieder. Das Altersspektrum reicht vom Junior bis zum Senior. Das schönste und einzigartige an diesem Sport ist, dass der 16-Jährige ohne weiteres gegen einen 86-Jährigen spielen kann und der Ausgang des Matches keineswegs vorauszusehen ist. Bis zum eigenen Clublokal war es ein langer Weg gewesen: vor 1923 gastierte der BCW im «Strauss», danach zog er in den «Rheinfels» um, wo er bis 1999 blieb. Doch kollidierten seit den 70er Jahren die Interessen der Billardspieler im «Säli» immer wieder mit denjenigen des übrigen Restaurantbetriebes. Auch bereitete die Benutzung der kostbaren, turniertauglichen Tische durch wenig qualifizierte Spieler oft Sorgen. Diese Konflikte konnten mit dem Wirt zwar immer gelöst werden, doch als sich im Jahr 1998 in der ehemaligen Druckerei Lüthi an der Turmhaldenstrasse 6 eine Chance für ein eigenes Lokal bot, erteilten die Mitglieder ihrem Präsidenten für die Verhandlungen mit dem Hausbesitzer freie Hand. Einer ersten Verhandlungsrunde war zwar noch kein Erfolg beschieden, doch konnte Dank dem Entgegenkommen des Besitzers sowie durch Eigenleistungen der Clubmitglieder schlussendlich eine Einigung erzielt werden. Am neuen Ort stehen zwei Halbmatch- und zwei Matchbillards zur Verfügung. In der Küche stehen diverse Getränke und kleine Snacks bereit. Jedes Mitglied verfügt über ein Queuekästchen und einen Lokalschlüssel, womit der freie Zugang zum Clublokal jederzeit gewährleistet ist. Neben konzentrierten Trainings, Partien oder Turnieren kommen Kameradschaft, Gemütlichkeit und Geselligkeit beim BCW aber nicht zu kurz. So ist es etwa Tradition, nach einem Turnier mit dem Gegner noch ein «verre d'amitié» zu trinken. Und schliesslich hat das Clublokal nicht umsonst eine eigene Küche: Neben gelegentlichen Ausflügen gehören das Klausturnier mit selbst gekochtem Nachtessen sowie ein jährlicher Schinkenfrass nach der GV zu den Traditionen im Club.

Was ist Carambole-Billard

Carambole-Billard wird mit drei Kugeln (Bällen) auf einem Tisch ohne Löcher gespielt. Man versucht in einem Stoss mit dem eigenen Ball die zwei andern Bälle zu treffen, d.h. eine Carambolage zu erzielen. Gelingt dies, bekommt man einen Punkt und darf so lange weiterspielen, bis man verfehlt. In einer Partie spielen immer zwei Spieler gegeneinander. Wer mehr Punkte erzielt, gewinnt die Partie. Zur Steigerung des Schwierigkeitsgrads gibt es verschiedene Disziplinen, zum Beispiel das Dreibandenspiel. Match-Billardtische messen 142 × 284 cm und wiegen etwa 1,3 Tonnen, da sich unter dem grünen Spezialtuch eine 5 Zentimeter dicke, beheizte Schieferplatte befindet. Früher wurden Bälle aus Elfenbein verwendet, heute bestehen sie aus Kunststoff. Der Billardstock (das Queue) normalerweise aus Holz und zweiteilig ist das einzige Werkzeug, das sich jeder Billardspieler persönlich anschaffen muss. Da es schon für wenige 100 Franken zu haben ist, ist Billard ein relativ günstiges Hobby. Billard, dessen Name sich vom französischen bille (Kugel) ableitet, ist in seiner Grundform seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Im 16. Jahrhundert kam es von Italien nach Frankreich und wurde dort sehr beliebt. Während des 19. Jahrhunderts wurden die bis heute gültigen Spielarten und -formen entwickelt.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023