Auf dem Land von städtischen Pachthöfen entstanden 12 Wohnblocks, die die Gesellschaft zur Erstellung billiger Wohnungen baute. 1890 liess die Stadtverwaltung ein Projekt ausarbeiten, für eine Verbindung von der Lagerhausstrasse zum Reitweg. Damit war der definitive Startschuss gegeben, für weitere, auch einfachere Überbauungen auf der Breite. Die Idee ein Nachbarverein Breite zu gründen entstand am Biertisch im Bruderhaus. Am 1.Februar 1894 fand die Gründung statt. Erster Präsident wurde Förster Jakob Gut. In den ersten Jahren stand das Gesellige im Vordergrund. Reiselust und Unterhaltungsabende prägten das Jahresprogramm. Quartierfragen standen aber auch und bald viel mehr auf der Traktandenliste.
Ergänzung der Feuerwehrausrüstung und die Strassenbeleuchtung (im Breitequartier gab es damals vier Gaslaternen) gaben zu reden. Vier Jahre später bestanden Bestrebungen der Vogelsang Bewohner ebenfalls einen Nachbarverein zu gründen. In Gesprächen kam eine Einigung zu Stande. 20 Vogelsang Bewohner entschlossen sich zum Beitritt des Breite-Vereins. Am 12. Februar 1898 fand die erste gemeinsame Generalversammlung im Restaurant Vogelsang statt. Dabei wurde der neue Name „Quartierverein Breite-Vogelsang“ beschlossen. 1910 erhielt er noch den Zusatz „und Umgebung“. Von nun an standen die Quartierfragen im Mittelpunkt. Trottoir-Ergänzungen, Schulhausbau auf dem Heiligberg (1912 bezogen), Kinderspielplätze, Bedürfnisanstalt, Briefmarkenverkauf und anderes waren die Diskussionspunkte.
1913 leuchtete im Breitequartier erstmals das elektrische Licht und ab 1927 die Strassenteerung waren Themen zu denen sich der Verein stark engagierte. Weitere folgten: ab 1921 Verlängerung und Ausbau der Breitestrasse, Erweiterung des Güterbahnhofes und der Umbau der Storchenbrücke. Nach dem die Bautätigkeit kein Ende nahm, kam als neues Thema die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr zur Sprache. 1932 nahm sich ein Initiativkomitee diese Sache an. Schliesslich gelang es, unter der Zusicherung einer Defizitgarantie der Stadt, den Autocarhalter Oettli-Ahl zur Übernahme eines regelmässigen Kursbetriebes zu gewinnen. Ab dem 17. Dezember 1933 erschloss der Autobusbetrieb das Breitequartier. 27 Jahre hielt diese private Lösung an. Sie wurde dann ab dem 4. Dezember 1960 von den Winterthurer Verkehrsbetrieben übernommen.
In der neueren Zeit waren es die Verkehrsverhältnisse auf der zur Durchgangsstrasse gewordenen Breitestrasse das Hauptthema. Der Lärm und die Abgase der fast ununterbrochenen Verkehrslawine war nicht nur für die direkten Anwohner der Strasse, sondern für die ganze Breite-Bevölkerung ein grosses Ärgernis geworden. Die Ablehnung eines Projektierungskredites für einen Breitetunnel in einer Volksabstimmung im Jahre 1983 war eine kalte Dusche gewesen. Die später eingeführte Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/h war ein ganz kleiner Trost.