Verkehr und Infrastruktur

Briefmarkenautomat

Briefmarken zum Frankieren von Postbriefen kauft man in erster Linie am Postschalter. Dies setzt voraus, dass eine Poststelle vorhanden ist und dann sollte sie erst noch geöffnet sein. Als Alternative gab es aber auch noch den Briefmarken-Automat. In Winterthur waren diese in einer stattlichen Zahl in fast allen Quartieren aufgestellt.


2011: Einer der letzten Briefmarkenautomanten bei der Hauptpost in Winterthur Foto: winbib (Signatur FotDig_Lb_004-805)

2011 gab es in der ganzen Schweiz noch 688 der gelben Postmarken-Automaten. Früher enthielten die Geräte speziell gedruckte Rollenmarken mit festen Taxwerten und eigenen Sujets. Sie waren auch bei den Philatelisten sehr begehrt, speziell weil sie von der Abriss-Automatik nicht immer in der Perforation abgeschnitten worden sind. Es entstanden so eigenartige Abarten. Im Januar 2011 hat die Post angefangen, ihre Briefmarken-Automaten im öffentlichen Raum abzubauen. Noch stehen im ganzen Land 688 dieser Kästen, die gegen Münzen Briefmarken ausspucken.

Bis Mai 2011 sollen sie alle verschwunden sein, sagt die Post. Obwohl die Mehrheit der Automaten bei Poststellen oder an gut besuchten öffentlichen Plätzen stehe, würden sie immer weniger genutzt, so die Post. Der Umsatz sei stark zurückgegangen: Durchschnittlich kaufe eine Person in der Schweiz heute Marken für weniger als einen Franken jährlich aus den Automaten. Hinzu komme, dass es kaum mehr möglich sei, für die Automaten mit ihrer Technik aus den 1970er-Jahren Ersatzteile zu besorgen.

Dieses Konzept hatte bei der rascheren Folge von neuen und auch unterschiedlichsten Taxwerten keinen Bestand mehr. Diese mechanischen Apparate wurden ersetzt mit Automaten, die Marken direkt druckten. Sie wurden mit dem Taxwert gemäss Geldeinwurf versehen. Sie kamen ab dem 9. August 1976 zum Einsatz. Trotzdem gingen die Umsätze im neuen Jahrhundert stetig zurück. Auch die Störungsanfälligkeit wurde immer stärker. Da diese Briefmarkenspender weder Rückgeld geben konnten und auch keine Kreditkarten akzeptierten, waren sie nicht mehr zeitgerecht. So hat die Post 2010 beschlossen, diese Automaten aus dem Verkehr zu ziehen und Ersatz los abzubauen. Eines der letzten dieser Exemplare stand noch bei der Hauptpost Winterthur.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
15.02.2023