Im Frühjahr 2016 wurde der historisch wertvolle Brunnen durch Stadtwerk ersetzt. Diese Aktion ging nicht ohne harsche Reaktionen über die Bühne. Im Namen der Anwohner wehrte sich Wülflinger Forum (WüF). Der Brunnen sei ein «Zeugnis des kleinbäuerlichen Lebens in Wülflingen» wurde argumentiert und beim Ersatz fehlt ein entscheidendes Detail, der Nebentrog. Die Denkmalpflege beschied, dass sie keine Schützenhilfe leisten könne, da der Brunnen nicht im Verzeichnis der denkmalgeschützten Brunnen notiert sei. Immerhin wurde attestierte, dass die ehemalige zweiteilige Brunnenanlage geschichtlich wertvoll gewesen sei. Die Situation sei auch erschwert worden, da der Nebentrog beim Abbau zerbrochen sei. Die Denkmalpflege habe dann nicht auf der Rekonstruktion des Nebenbrunnens bestanden, «wäre doch die stilistische Verschiedenheit des Haupt- und des Nebenbrunnens unverständlich, wenn sie nicht historisch gewachsen, sondern neu erstellt wäre». Die Anwohner der Wieshofstrasse sehen vor allem einen funktionalen Verlust. Der Brunnen habe für sie neben dem historischen vor allem einen hohen «Gebrauchswert», schreiben sie in ihrem offenen Brief. Der Nebentrog habe sich «mit seinem vorgewärmten Wasser ideal für Bad, Spiele und das Füllen der Giesskannen» geeignet. Mit dem neuen, einteiligen Brunnen habe man die Bewohner dieser Möglichkeiten beraubt.
Die Geschichte nahm allerdings ein gutes Ende: 2018 konnte ein neuer Nebentrog von den Quartierbewohner:innen eingeweiht werden. Der Name «Winkelbrunnen» verweist auf die Zeit vor der Eingemeindung von 1922, als die Sackgasse der Wiesenhofstrasse noch «im Winkel» hiess.