Grosskonzerne
bwt Bau AG
Wülflingerstrasse 285
Den Grundstein für die bwt Bau AG legte 1840 der Maurer Johann Georg Deller mit seiner Einzelfirma. Von 1919 an trug das Familienunternehmen den Namen «AG Baugeschäft Wülflingen». 80 Jahre später wurde es mit der AG Baugeschäft Turbenthal und der U. Bonomo Söhne AG zur BWT Bau AG verschmolzen. Verwaltungsratspräsident ist seit 2001 Philipp Jöhr, direkter Nachkomme des Firmengründers in sechster Generation.
Adresse
Bauunternehmung:
BWT Bau AG
Wülflingerstr. 285
8408 Winterthur
1906: Wülflingerstrasse 283, AG Baugeschäft, Sägewerk, Belegschaft
Foto: winbib (Signatur 110696)
Der Maurergeselle Johann Georg Deller (†1878) beginnt 1835 auf eigene Rechnung kleinere Maurerarbeiten auszuführen. 1840 gründete er eine Einzelfirma und legte den Grundstein zur heutigen BW Holding AG. 1859 übernimmt die Familie Deller das Haus „Zum Schützen“ an der Wieshofstrasse 53 und richtet dort einen Werkplatz mit einem Magazin ein. Später wird das Gebäude das Geschäftshaus der Transportfirma Schenkel. Der Verbindungsweg zwischen Wieshofstrasse und der Hohfurristrasse, der „Dellerrain“, erinnert noch heute an die Familie Deller. 1865 trat sein Schwiegersohn Christian Müller, Maurermeister aus Neftenbach, ins Geschäft ein. Er hatte Dellers Tochter Regula geheiratet. Die Firma hiess nun Deller & Müller. Ende der 1860er-Jahre wurde Felix Deller-Benz, Sohn des Firmengründers, Mitinhaber. 1878 werden das Sägewerk und die Zimmerei an der Wülflingerstrasse erworben. Noch heute ist dieses Areal Sitz und Werkplatz des Unternehmens. 1893 trat mit Jules Deller-Meili bereits die dritte Generation ins Unternehmen ein. 1898, nach dem Tode seines Vaters, verkaufte Felix Deller seinen Anteil an Müller, das nun „Christian Müller-Deller, Baugeschäft & Dampfsäge Wülflingen“ genannt wurde. 1910 wurde eine AG gegründet. Als Geschäftsleiter amteten Jules Deller-Meili und Karl Müller-Ziegler.
Während und nach dem 1. Weltkrieg standen schwierige Jahre an. 1917 stand die Liquidation zur Debatte. Man beschloss aber unter dem neuen Namen „AG Baugeschäft Wülflingen“ weiterzumachen. Für den verstorbenen Karl Müller-Ziegler (†1919) trat sein Sohn Carl Müller-Meyer an seine Stelle. Die 1925 einsetzende Bautätigkeit brachte dem Unternehmen einen gewaltigen Aufschwung. Der gesamte technische Betrieb und die maschinellen Einrichtungen wurden erneuert. 1968 beschloss das Unternehmen die Maurerei und die Zimmerei weiterzuführen, die Sägerei und die Schreinerei hingegen stillzulegen. Am bestehenden Standort werden eine neue Werkhalle mit Lager, Werkstätte und Garagen sowie ein neues Zimmereigebäude und ein vierstöckiges Bürohaus gebaut. Für die Planung war das Architekturbüro Gürtler und Lutz verantwortlich.
1970 übergibt die neu gegründete Generalunternehmung das erste Bauwerk, das Bürogebäude, schlüsselfertig an den eigenen Betrieb. Nach dem kurz davor das Baugeschäft Müller & Co Turbental übernommen worden war, wurde 1973 der neue Werkhof eingeweiht. Ausserdem wird eine eigene Pensionskasse eingerichtet. 1975 trat Dr. rer. Pol. Christof Jöhr-Deller in den Verwaltungsrat ein und übernahm 1979 die vollamtliche Leitung des Unternehmens. Die Struktur der Firma wird verändert. Die BW Liegenschaften & Beteiligungen AG (heute BW Holding AG) fungiert neu als Muttergesellschaft der AG Baugeschäft Wülflingen und der AG Baugeschäft Turbenthal. Die Umstrukturierung bringt der Firmengruppe bis 1982 das Eigentum der Traditionsfirma ganz zurück in die Gründerfamilie Deller. Christof Jöhrs Ehefrau ist eine Ur-Ur-Enkelin des Firmengründers.
Anlässlich des stolzen 150-jährigen Firmenjubiläums im Jahre 1990 schenkte das Unternehmen den Winterthurern 150 Ahornbäume. Sie wurden entlang der Wülflinger Dorfumfahrung, der Salomon-Hirzel-Strasse eingepflanzt. Sie haben sich inzwischen zu prächtigem flankierendem Grün entlang dieser vielbefahrenen Strasse entwickelt. 1993 tritt Philipp Jöhr, Sohn von Dr. Christof Jöhr-Deller, in die Firma ein. Er konzentriert die Holzbautätigkeiten der Gruppe in Winterthur und übernimmt 1996 als Delegierter des Verwaltungsrates die operative Leitung der Gruppe. 2001 tritt Christof Jöhr als VR-Präsident der BWT Bau AG und der BW Generalbau AG zurück. Philipp Jöhr wird neuer VR-Präsident. Zur Effizienzsteigerung der rückwärtigen Dienste wurde 2009 der Werkhof Wila bis auf das Kundenmagazin stillgelegt.
Im Gegenzug wurde der Werkhof Volketswil professionalisiert und bedient nun auch das Zürcher Oberland und das Tösstal. Die BWT Bau AG entwickelt sich sehr erfreulich und strategiegemäss zum Spezialisten für Umbau, Sanierung, Schadstoffsanierung und Holzbau. Per 1. Januar 2014 übernimmt Heinz Schmucki von Philipp Jöhr den Vorsitz der Geschäftsleitung in der BWT Bau AG. Philipp Jöhr konzentriert sich auf die Aufgaben des Verwaltungsratspräsidenten und auf die Gesamtleitung der BW Gruppe.