Aus dem Bildarchiv

Kleiner Walter Gross

Drei Buben auf dem Weg zur Schule, vielleicht an ihrem ersten Schultag. Was wohl aus ihnen geworden ist? - Vom einem der Dreien wissen wir es: einer der wichtigsten Schweizer Lyriker nach dem Zweiten Weltkrieg.


Walter Gross (Mitte) auf dem Schulweg, 1930er-Jahre.
Foto: winbib (Signatur: 171409)

Das Bild zeigt den Schweizer Lyriker Walter Gross (1924-1999) als Erst- oder Zweitklässler, Anfang der 1930er-Jahre, auf dem Weg zur Schule oder zurück nach Hause an die Lärchenstrasse 1, wo er aufgewachsen war. Als Sohn eines Kesselschmieds bei der Firma Sulzer war ihm das Schreiben nicht in die Wiege gelegt. Er machte eine Lehre als Buchbinder und wurde später Bibliotheksgehilfe an der ETH Zürich.

Den Weg zur Lyrik fand er als Zwanzigjähriger. 1957 erschien sein erster Gedichtband, «Botschaften noch im Staub», und 1964 der zweite und auch bereits letzte: «Antworten». Mit nur genau diesen zwei Bänden war es Walter Gross gelungen, sich in der zeitgenössischen Schweizer Lyrikszene zu behaupten. Seine Gedichte sind in allen wichtigen Anthologien vertreten. Doch dann kam das grosse Schweigen. Walter Gross verstummte, vereinsamte und geriet nach seinem Tod im September 1999 allmählich in Vergessenheit. 2005 erschien eine umfassende Werkausgabe im Limmat Verlag, die den «Abhandengekommenen», wie der Herausgeber Peter Hamm den vergessenen Dichter im Nachwort nennt, wieder in Erinnerung gerufen hat.


Bibliografie


Autor/In:
Regula Geiser
Letzte
Bearbeitung:
08.07.2024