Aus dem Bildarchiv

Die Brücke nach Oberwinterthur

Wo heute die Stadtrainbrücke über die Geleise führt, war einst nur ein einfacher Bahnübergang. Mit dem Bau der Brücke hatte da lange Warten vor der Barriere ein Ende.


Tieferlegung der Geleise für den Bau der Stadtrainbrücke, 1924.
Foto: winbib (Signatur: 067228)

Eine der beiden Tram-Endstationen der Linie 1, die von Töss über den Bahnhofplatz bis zum Stadtrain führte, befand sich von 1915 bis 1925 an der Römerstrasse kurz der heutigen Stadtrainbrücke. Dass hier, wo heute der ganze Ost-West-Verkehr, Güterzüge und die Tösstallinie passieren, vor gut 100 Jahren nur ein einfacher Bahnübergang war, ist heute kaum mehr vorstellbar. Auch damals wünschte man sich eine schnelle Verbindung vom Stadtzentrum nach Oberwinterthur ohne lange Wartezeiten vor der Schiebebarriere und beschloss den Bau einer Brücke über die Geleise.

Im Sommer 1924 begannen die Bauarbeiten am damals noch flachen Gelände. Zuerst mussten die Geleise, tiefer gelegt werden. Dies geschah weitgehend ohne maschinelle Hilfe. Für die Brücke mussten zusätzlich zur Tieferlegung der Geleise noch zwei Zufahrtsrampen aufgeschüttet werden. Nach der Fertigstellung des Baus konnte die Tramlinie um genau 331 Meter verlängert werden. 1925 fuhr die Linie 1 zum ersten Mal über die Brücke bis zur neuen Endhaltestelle Stadtrain an der Weggabelung Römerstrasse/Frauenfelderstrasse. Beim Wartehäuschen, das vorne links auf dem Bild zu sehen ist, handelt es sich dem Aussehen nach um das Tramhäuschen, dass von 1898 bis 1912 an der Rudolfstrasse stand. Es wurde mit der Erweiterung des Tramschienennetzes zuerst an der Römerstrasse und dann 1925 nach Fertigstellung der Brücke an der neuen Endstation wiederaufgebaut.



Autor/In:
Karin Briner
Letzte
Bearbeitung:
08.07.2024