Das Kunstmuseum Winterthur gilt heute als eines der wichtigsten Museen der Schweiz. Das hat zum einen mit den hervorragenden Sammlungen zu tun, die von zahlreichen Winterthurer Mäzenen dem für das Museum zuständigen Kunstverein überlassen wurden. Zum andern ist es dem Engagement von Dieter Schwarz zu verdanken, der dem Museum 27 Jahre lang als Leiter vorstand, bevor er sich 2016 pensionieren liess und das Amt seinem Nachfolger, Konrad Bitterli, übergab. 1953 geboren studierte Schwarz in Zürich deutsche und französische Literatur, Linguistik und Komparatistik, ein Studium, das er 1981 mit einer Dissertation über den Schweizer Künstler und Dichter Dieter Roth abschloss. Anfang der Achtzigerjahre erhielt er ein Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds, dank dem er eine Zeitlang in Paris zum Schriftsteller Stéphane Mallarmé forschen konnte. 1990 übernahm er die Leitung des Kunstmuseums, wo er zuvor bereits als wissenschaftlicher Assistent gearbeitet hatte – der Beginn einer äusserst fruchtbaren und erfolgreichen Museumsepoche, geprägt durch unzählige Ausstellungen und einer aktiven Sammeltätigkeit. Die Liste der Künstler, die in den vielen Jahren seines Wirkens im Kunstmuseum gezeigt wurden, ist lang. Unter vielen anderen Namen wie Bonnard, Vuillard und Michaux aus Frankreich, die Italiener Morandi, de Chirico und Fontana, die Amerikaner Tuttle, Kelly und Artschwager. Und natürlich Gerhard Richter, der zurzeit auf dem Kunstmarkt teuerste Maler, dessen Werke Dutzende Millionen erzielen und dessen Ausstellung 2014 mehr Besucher ins KMW lockte, als im gesamten Jahr zuvor registriert worden waren.