Vereine und Verbände

Dramatischer Verein Töss

Talackerstrasse 77

Im gleichen Jahr als das Tram das erste Mal nach Töss fuhr und das Restaurant und Hotel Krone eröffnet wurde, ist auch 1898 der Dramatische Verein Töss gegründet worden. Über hundert Jahre dauert die Erfolgsgeschichte dieses Theatervereins, der jedes Jahr mit mindestens je einem Theaterstück für die grossen und die kleinen Theaterbesucher begeistert.


Gründungsdatum
1898


um 1900: Zürcherstrasse, Sammelansicht mit Hotel Krone und Tramstation Foto: winbib (Signatur Zürcherstrasse 30_8)

Am Abend des 21. Oktober 1898 treffen sich im Restaurant Küenzli auf Einladung von Carl Hurter einige Theaterliebhaber, um über die Idee der Gründung eines Dramatischen Vereins zu diskutieren. Einigkeit war schnell gegeben und Hurter wird zum Präsidenten und Dirigenten des Vereins gewählt. Das vaterländische Schauspiel "Das Glück oder nur ein Schulmeister" war der erste öffentliche Theater-Auftritt im Festsaal der ebenfalls 1898 eingeweihten Krone Töss. Das war am 29. Januar und am 5. Februar 1899 gewesen. Bereits am 19. und 26. November des selben Jahres folgte ein Lustspiel in 4 Akten "D’Dorfhex vo Tribeldinge". Ziel war es, jedes Jahr zwei Stücke aufzuführen. Probelokal war zuerst die "Post", bis ab 1921 die "Krone", die Hausbühne des DVTöss geworden war.

Zuvor war die Kronenbühne nur mit einer Gasbeleuchtung ausgerüstet. Das genügt den Ansprüchen des Vereins bald nicht mehr. 1918 stattete sie der DVTöss auf eigene Kosten und in Frohnarbeit mit elektrischer Beleuchtung aus. Ja sogar die Freileitung hängten die Mitglieder selber auf. Die Theateraufführungen im Frühling und im Herbst waren immer grosse Ereignisse gewesen. Die Theateraufführungen wurden meistens von der Musikgesellschaft Eintracht Töss umrahmt und anschliessend war Tanz angesagt. 1927 beginnt die Tradition der Neujahrsaufführungen in der Krone Töss, für Jahrzehnte das kulturelle Erlebnis in Töss, das niemand verpassen will. 1936 wirkt der Verein im Abendprogramm des Eidgenössischen Turnfestes mit.

Für den Konsumverein Winterthur spielt der DVTöss 1943, 1947 und 1948 ganze Gastspielserien. Schon immer hat sich der DVTöss auch mit Gratisaufführungen sozial engagiert und Aufführungseinnahmen für gemeinnützige Zwecke eingesetzt oder in Not geratene Vereinsmitglieder unterstützt. In den fünfziger Jahren tritt das Ensemble sogar einmal im Schweizer Fernsehen auf. Seit den sechziger Jahren sind verschiedene Vereinsmitglieder in Schweizer Filmproduktionen zu sehen. Gerade die Konkurrenzierung durch die "Television" und schliesslich auch der Abbruch der Krone im Jahre 1964, stellen den Verein vor grosse Probleme. Die Neujahrsaufführungen im Stadttheater haben nicht mehr den Charme der früheren Krone-Aufführungen.

Die Eröffnung des Zentrums Töss bringt zwar eine nagelneue Bühne, aber nicht den erhofften Aufschwung. Die Erfolge mit den Märcheninszenierungen ab 1976 haben dem DVTöss wieder den nötigen Auftrieb verliehen. Jedes Jahr im November strömen jetzt wie in den guten alten Zeiten Tausende von Theaterfreunden nach Töss um sich an den ergötzlichen Spielen auf der Bühne zu erfreuen. Die Erfolgsgeschichte hat bis heute Bestand. Immer wieder finden sich die Mitglieder des Dramatischen Vereins Töss bereit sich überdurchschnittlich zu engagieren. Dieser Fleiss und der Anspruch nach hoher Qualität hat ihnen Recht gegeben.

Bibliografie

    Dramatischer Verein Töss

    • Einträge ab 2011

      Bachmann, Christine: Dramatischer Verein Töss: 40 Jahre "Tössemer Märli". In: Winterthurer Jahrbuch, 2017. S. 84-89. m.Abb.
      Wir sind vereint in der Liebe zum Theater. In: Winterthurer Stadtanzeiger, Nr. 38 (2017). S. 21. m.Abb.
      Keller, Maria: Es war einmal ... In: Coucou, Nr. 119 (2023). S. 18-23. m.Abb.
      Speiser, Regina: 125 Jahre Dramatischer Verein Töss. In: Winterthurer Jahrbuch, 2023. S. 184-185. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      100 Jahre: Weinländer Zeitung 1998/119. - Landbote 1998/121 1Abb., 246 1Abb. - Tössemer 1998/4 von Peter Rothlin, 1Abb.
      Winterthurer Jahrbuch 2001 Von der Faszination des Theaterspiels, von Kathrin Bänziger, 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023