Wohnhäuser

Ehemaliges Färbereigebäude Geilinger

Emil-Klöti-Strasse 31

Als gelungene Mischung zwischen Erhalten und Nutzen ist die ehemalige Färberei am Tösskanal zu betrachten. In den 1820er-Jahren als «Geilingersche Färberei» erbaut, wurde das Haus bereits 1880 in ein Wohnhaus umgewandelt, 2006 vom Winterthurer Architekten Hannes Moos renoviert und mit Balkonen ergänzt.


Baujahr
1820

Umwandlung in Wohnhaus
1880


Adresse
Geilingersche Färberei
Emil-Klöti-Strasse 31
8406 Winterthur
1981: Emil-Klöti-Strasse 31 Foto: winbib, Urheberschaft unbekannt (Signatur 082356)

Das Wohnhaus Emil Klöti-Strasse 31 war ursprünglich Teil von etwa vier Bauten entlang dem Tösskanal, die in den 1820er Jahren als "Geilingersche Färberei" erbaut wurden. Erst ab 1825 entstand in der Nachbarschaft die Spinnerei "J.J. Rieter & Co." Beide Fabrikanlagen profitierten von der nahen Töss. Der heute noch bestehende Fabrikkanal wurde von der Firma Rieter angelegt. Ein Vorgänger dürfte bereits für die Färberei bestanden haben. Charakteristisch für den noch erhaltenen Bau an der Emil Klötistrasse 31 ist seine schmale und hohe Gestalt sowie das Krüppelwalmdach. Ursprünglich diente es als Tröcknegebäude. Im Keller kamen beim Umbau Spuren des ehemaligen Färbereibetriebes zum Vorschein. Offenbar handelte es sich in Niedertöss um eine "Tücher-, Garntürkischrot- und Blaufärberei", die über 100 Arbeiter beschäftigte.

Allerdings bestand der Betrieb nur etwa 20 Jahre bis 1844. Der Tröckneturm wurde spätestens in den 1880er Jahren in ein Wohngebäude umgewandelt. Die noch erhaltene historische Grundrissdisposition und Innenausstattung dürfte aus dieser Zeit stammen. Die Bauherrschaft wünschte im Rahmen der im letzten Jahr ausgeführten Wohnungssanierungen den Anbau von Balkonen, um den Wohnwert steigern zu können. Die Denkmalpflege bevorzugte dabei eine Lösung, welche die Balkone in der Art von Türmen vom Hauptgebäude loslöste und damit den Charakter des Baus als klassischen Fabrikbau aus der Zeit der beginnenden Industrialiesierung nicht verfälscht oder zu verfremdet.

Die Fassaden werden auf diese Weise nicht von einer Balkonschicht zugedeckt und die Proportionen des ursprünglichen Baus sind ungeschmälert erlebbar. Im Inneren wurde der Bauherrschaft bei den kleineren Wohnungsgrundrissen gegen Südosten der teilweise Ausbruch von Wänden zugestanden, um grosszügigere Wohnungsverhältnisse zu erreichen

Bibliografie

    Geilinger AG

    • Einträge ab 2011

      Widmer, Urs: Geilinger & Co. Eisenbau-Werkstätten. In: Dokumentation Urs Widmer, Firmen A-Z, Diverse Themen A-Z 1 S.

      Einträge 1991–2010

      Kurzarbeit: Landbote 1991/112, 1992/70.
      Entlassungen: Landbote 1993/198. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1993/198.
      Stellenabbau: Landbote 1994/243. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1994/252.
      Büros in Elsau: Interne Geilinger Blätter 1991/2 m.Abb.
      Stahlbau nur noch in Yvonand: Landbote 1991/258.
      Neubau in Yvonand: Schw. Industrie 1992/4 m.Abb.
      Nutzungs-, Sicherheits-, Kontrollplan: Beispiel Werkerweiterung eines Stahlbaubetriebes (Yvonand): Schweizer Ingenieur und Architekt 1992/1 von Konrad Huber, m.Abb.
      Hochisolationsfenster: Techn. Rundschau 1992/26 m. Abb.
      100 Jahre aktiv in Berufsverbänden: Interne 1993/3.
      Ersatzwärme. Leitfähigkeitswerte für Luft in langen Hohlräumen: Schweizer Ingenieur und Architekt 1993/10 von Walter Braun, m.Tab.
      Zargen und Fenstersysteme: Elsauer Zytig 19939/73 m.Abb.
      Batiso Gebäudekonzept: Winterthurer Woche 1995/37 m.Abb.
      Stellenabbau: Landbote 1995/225.
      Von der Kleinschlosserei zum Industriebetrieb (150 Jahre): Winterthurer Jahrbuch 1996 von René Mosbacher, m.Abb.
      Verluste, Nachlassstundung: Landbote 1996/123, 124 von Wolfgang Gamma und Christoph Stricker, 1Abb., 147, 152. - NZZ 1996/153 S.45. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1996/125 von Daniel Stern, m.Abb. - Tages-Anzeiger 1996/125 + 127 [Winterthurer Dok 1996/17]. - Auflösung Generalbau: Weinländer Zeitung 1996/86. - Landbote 1996/171 m.Abb. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1996/161. - NZZ 1996/172 S.15.
      Nachlassstundung, Verlängerung: Landbote 1996/296, 1997/36, 77. - Stadtblatt 1997/31.
      Liquidation: Landbote 1997/87. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1997/73. - NZZ 1997/88 S.56.
      Nachlassvertrag: Landbote 1997/126, 151. - Schweizer Handelszeitung 1997/26 [Winterthurer Dok.1997/11].
      Stahlbau. Schliessung: Landbote 1997/276. - Tages-Anzeiger 1997/277 1Abb. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1997/169.
      Liquidation Türen und Fenster: Landbote 1997/281.
      SMUV gegen Kündigungen in Yvonnand: Landbote 1997/282.
      Türen und Fensterabteilung: Schw. Baublatt 1998/2. - Landbote 1998/42 Uebernahme durch Konsortium.
      Verkauf Geilinger Areal Elgg: Landbote 1998/204 1Abb.
      Versteigerung Hauptgebäude, Museumstrasse 3: Tages-Anzeiger 1998/259 [Winterthurer Dok. 1998/40].
      Versteigerung Gebäude Werkstrasse: Landbote 1999/222. - NZZ 1999/229 S.51.
      Kollokationsplan: Landbote 2002/95. siehe auch Geilinger Fenster und Fassaden AG.

    Kattundruckerei & Färberei von Gebrüder Geilinger zur Arch

    • Einträge ab 2011

      Widmer, Urs: Kattundruckerei & Färberei von Gebrüder Geilinger zur Arch. In: Dokumentation Urs Widmer, Firmen A-Z, Diverse Themen A-Z 2 S.

    Emil-Klöti-Strasse 31, ehemalige Geilinger'sche Färberei

    • Einträge 1991–2010

      Sanierung durch Architekt Hannes Moos, Denkmalpflege: Landbote 2007/79 1Abb. - Stadtblatt 2007/15 1Abb.


Autor/In:
Marc Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023