Elisabeth Studer-von Goumoëns (1878–1970) wuchs im Schloss Worb in einer bernisch-waadtländischen Patrizierfamilie auf. Mit 24 Jahren verliess sie ihr ländliches Elternhaus, um sich an der neu gegründeten Schweizerischen Pflegerinnenschule in Zürich zur Krankenschwester ausbilden zu lassen. Dieser Schritt war aussergewöhnlich, war es doch für eine Tochter dieser Herkunft schlicht nicht vorgesehen, einen Beruf zu erlernen und auszuüben.
Der Wegzug machte jedoch vieles möglich. Im Kantonsspital Winterthur fand Elisabeth von Goumoëns nach der Ausbildung eine Anstellung als Krankenschwester und lernte dort ihren künftigen Mann Dr. med. Caspar Arnold Studer (1877–1949) kennen. Ab 1906 wohnte das Ehepaar an der St. Georgenstrasse 68, führte dort eine Arztpraxis und zog vier Kinder gross. Das Haus war ein offenes Haus, in dem sich auch namhafte Anhängerinnen und Anhänger des Friedensgedankens und der Ideen des Völkerbundes trafen. Während des Zweiten Weltkrieges diente es zudem als Refugium für junge polnische Flüchtlinge. Elisabeth Studer-von Goumoëns schien eine unendliche Tatkraft zu haben. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie die städtische Tuberkulosefürsorge und engagierte sich in der Abstinentenbewegung. Ausserdem war sie als eine der ersten Frauen in der Winterthurer Kreisschulpflege Altstadt tätig.