In der Planung für die Gestaltung des dritten Teils des Eulachparks, der eine Oase der Ruhe und Rast darstellen soll, stellte sich heraus, dass nebst der starken Eisenplastik „Der zerrissene Mensch“ von Michael Keller und Hans-Karl Angele, die bereits 1956 mit dem Baum des Sulzer-Wohlfahrtshauses aufgestellt worden ist, eine zweite künstlerische Gestaltung sinnvoll und nötig ist. In einem von der Stadt Winterthur organisierten Auswahlverfahren schwang die Künstlerin Anna-Maria Bauer mit ihrem Projekt «Geochelonevitodurensis» oben aus. Ausgangspunkt der Arbeiten von Anna-Maria Bauer sind die sichtbaren und versteckten Ordnungen (Röntgenbilder) eines Schildkrötenpanzers. Aus diesen sich überlagernden Strukturen entlehnt sie die Grundmasse, reduziert und abstrahiert sie nach eigenen Spielregeln und wandelt sie zu geometrischen Ordnungen ab, aus denen sie ihre Plastiken entwickelt. Anna-Maria Bauers Kunstwerk im Eulachpark geht vom Fund eines versteinerten Panzers der Riesenschildkröte «Geochelonevitodurensis» im ehemaligen Steinbruch von Veltheim aus, den sie in der Sammlungsausstellung des Naturmuseums Winterthur entdeckt hat. Sie hat aus der Abstraktion der Panzerstruktur ein «Erdzeichen» entwickelt, das als Stahlintarsie aus H-Profilen in den Rasen des Parks eingelegt ist. Diese H-Profile bilden ein eigentliches Kanalsystem, wodurch ein Biotop für Kleintiere, Insekten und Vögel entsteht. Anna-Maria Bauer hat mit dem Erdzeichen eine meditative Oase geschaffen. Gleichzeitig regt die Installation zu einem anregenden Dialog mit der bestehenden Skulptur «Der zerrissene Mensch» an.