Die Fasnacht bis ins 19. Jahrhundert Winterthur war im 15. und 16. Jahrhundert eine «Fasnachtshochburg». Grössere und kleinere Fasnachtszüge aus Konstanz, Stein am Rhein, Frauenfeld, Rapperswil und Schaffhausen besuchten die Stadt. Der Schultheiss und Vertretern des Kleinen und des Grossen Rates begrüssten die Gäste, verköstigten sie auf Kosten der Stadt und unterhielten sie mit Musik und Tanz. Die Winterthurer:innen besuchten ihrerseits befreundete Städte und Orte mit Fasnachtszügen von 150 bis 300 Personen. Sie führten auch eigene Fasnachtsanlässe durch. Im Rahmen der reformatorischen Sittenmandate wurden 1672 diese Züge sowie das fasnächtliche Treiben untersagt. Trotzdem lebte die Fasnacht in Winterthur weiter. Im 18. Jahrhundert stellte ein Vorstand einen Fasnachtsumzug zusammen, das übrige Treiben wurde jedoch dem Zufall überlassen.