Verwaltung
Feuerwehr Winterthur (Schutz & Intervention Winterthur)
Zeughausstrasse 60
Die Berufsfeuerwehr von Schutz & Intervention Winterthur (SIW) feierte 2019 ihr 30-jähriges Bestehen seit Einführung des 24-Stunden-Schichtmodells im Jahr 1989. Seither leisten die Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr mit hoher Durchhaltefähigkeit einen raschen und wirkungsvollen Einsatz in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr in und um Winterthur.
Adresse
Schutz & Intervention Winterthur
Zeughausstrasse 60
8400 Winterthur
um 1885: Technikumstrasse, Feuerwehrübung bei der alten Kaserne
Foto: winbib (Signatur 025877_O)
Die Anfänge des Feuerwehrwesens in Winterthur gehen auf das Jahr 1895 zurück. Damals bewilligte der Grosse Gemeinderat das sogenannte Feuerwehrpikett, bestehend aus einer kleinen Gruppe ausgebildeter Brandschützer, die fortan nebenamtlich Dienst leisteten und im Brandfall von der Polizei einzeln zu Hause alarmiert wurden. Seit diesen Anfängen hat sich die Feuerwehr fortlaufend weiterentwickelt und professionalisiert. Der vermutlich bedeutendste Schritt stellt die Einführung des 24-Stunden-Schichtmodells im Jahr 1989 dar. Seither verfügt Winterthur über eine Berufsfeuerwehr, die rund um die Uhr einsatzbereit ist. Der Berufsfeuerwehr von SIW gehören gegen 50 Mitarbeitende an. Sie arbeitet im Dreischichtbetrieb mit alternierend 24 Stunden Dienst und 48 Stunden Freizeit. Die Feuerwehrfrauen und -männer helfen bei Notfällen und führen vorbeugende Massnahmen durch, um Menschen, Tiere, die Umwelt und Sachen vor Schäden zu bewahren.
Dabei machen Brände nur rund 20 Prozent der Einsätze aus. In den restlichen Fällen rückt die Feuerwehr beispielsweise zu Personenrettungen, zur Bergung von Tieren, zu Öl- und Chemiewehreinsätzen sowie zur Behebung von Sturm- und Wasserschäden aus. Das Einsatzgebiet erstreckt sich je nach Ereignisart weit über die Winterthurer Stadtgrenzen hinaus. Als Stützpunktfeuerwehr leistet SIW auch Hilfe bei regionalen, kantonalen und überkantonalen Sonderereignissen. Im Bereich der Messung von biologischen Stoffen (bei sogenannten B-Einsätzen) ist sie gar für die gesamte Ostschweiz und das Fürstentum Lichtenstein zuständig. Durchschnittlich bei jedem fünften Einsatz wird die Berufsfeuerwehr unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr von SIW, welche über einen Bestand von rund 130 Milizangehörigen verfügt.
Stehen während einer Schicht keine Einsätze an, so bilden sich die Angehörigen der Berufsfeuerwehr fortlaufend weiter oder sie kümmern sich um die Wartung der Fahrzeuge und des Einsatzmaterials. Im Jahr 2018 war ein besonderer Effort von den Feuerwehrfrauen und -männern gefordert: Sie leisteten erstmals über 1000 Einsätze innerhalb eines Jahres. Unter den insgesamt 1097 Einsätzen vier Grossbrände auf dem Stadtgebiet und diverse Hilfeleistungen und Einsätze aufgrund der lange andauernden Trockenheit im Sommer zu verzeichnen. Auch die Einsätze zur Personenrettung beziehungsweise -bergung verdoppelten sich im Vergleich zum Vorjahr. Zudem nahmen die ABC-Einsätze in der Stadt und die Einsätze im Zusammenhang mit Gefahrenmeldeanlagen zu. Steigende Einsatzzahlen und -stunden, sich verändernde Rahmenbedingungen und neue Technologien sind die derzeitigen Herausforderungen für die Berufsfeuerwehr. SIW begegnet diesen mit Investitionen in Personal und Infrastruktur und fortlaufender Effizienz- und Qualitätssteigerung.
So steht die Berufsfeuerwehr auch in Zukunft für modernste Brandbekämpfungs-, Rettungs- und Hilfeleistungstechniken und für eine sichere Stadt Winterthur und Region. Schutz & Intervention Winterthur (SIW) gehört zum Departement Sicherheit und Umwelt der Stadt Winterthur und ist im Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr tätig. Bei SIW wird auf allen Ebenen eng zusammengearbeitet: So sind die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr eine Feuerwehr und arbeiten Hand in Hand. Die Freiwillige Feuerwehr garantiert unter anderem die Durchhaltefähigkeit, insbesondere bei grösseren oder länger andauernden Ereignissen.
Sie wird sehr rasch zur Brechung von Einsatzspitzen aufgeboten - zum Teil noch vor dem Nachaufgebot der Berufsfeuerwehr. Auch die Feuerwehr und der Zivilschutz, welche beide zu SIW gehören, ergänzen sich in idealer Weise: Die Rolle der Feuerwehr ist jene einer Ersteinsatzformation, die in der Lage ist in akuten Gefahrensituationen sehr rasch Gegenabwehr und Hilfe zu leisten. Der Zivilschutz unterstützt die Feuerwehr bei länger andauernden Ernstfalleinsätzen und kümmert sich beispielsweise um Führungsunterstützung, Logistik, Verkehrsregelung, Gebäudesicherung und Betreuung. Die Vielseitigkeit der Einsatzfahrzeuge, Geräte und Ausrüstungsgegenstände hatten das alte Feuerwehrlokal an der Lindstrasse längst überfordert.
Zuletzt war die Feuerwehr in 10 Lokalen an sieben verschiedenen Standorten untergebracht. Seit dem 6. Juli 2000 sind nun die rund 30 Einsatzfahrzeuge, zahlreiche Anhänger und alles weitere Zubehör im neuen zentralen Feuerwehrgebäude untergebracht. Am 28. September wurde in einer Volksabstimmung der Baukredit von Fr. 19'070'000.- genehmigt. Der Spatenstich erfolgte am 20 Oktober 1998 und nach 20 Monaten war der Bau fertig erstellt.