Verkehr und Infrastruktur

Fischmädchen-Brunnen

Die Steinberggasse, bis 1904 die Hintergasse, war ursprünglich ein schmuckloser Gassenzug. 1938 wurde als erstes der Fischmädchen-Brunnen aufgestellt. Erst einiges später, nämlich 1996 kamen die drei Judd-Brunnen dazu. Somit prägen heute vier Brunnen, ein traditioneller und drei moderne Wasseranlagen die sich weit öffnende Steinberggasse.


Baujahr
1938


1938: Steinberggasse, Carl Ernst-Brunnen, Fischmädchenbrunnen Foto: winbib, Hans Linck (Signatur: Steinberggasse_22_11)

Den Brunnen, den jeder Winterthurer kennt und dennoch meist achtlos an ihm vorbei eilt, stammt aus dem Garten der ehemaligen Villa Wehntal. 1856 liess sich Salomon Volkart von Leonhard Zeugherr die Villa Wehntal im Osten der Altstadt (auf dem Areal des heutigen AXA-Winterthur-Turms) bauen. Vorerst war es Wohnhaus und Geschäftssitz, ab 1864 nur noch Wohnhaus. 1931 wurde die Villa geschliffen und auf dem Areal das Verwaltungsgebäude der Winterthur-Versicherungen erstellt.

Max Weber, Genfer Bildhauer (1897-1982), hatte die Frauenfigur geschaffen, die zusammen mit dem Trog 1938 im westlichen Teil der Steinberggasse als gassenprägendes Ensemble aufgestellt wurde. Hinter der Aktion standen aktive Bürger, die die ehemalige Hintergasse verschönern wollten. Die Stadt hatte dafür aber kein Geld. Noch stand sie in den Nachwehen des Nationalbankdebakels und die Stadt zählte 3500 Arbeitslose. Die Bemühungen blieben trotzdem nicht erfolglos. Der ausrangierte Brunnentrog stand zur Verfügung und Ernst zum Schneeberg –angeblich nicht ganz freiwillig, sondern als Ablass für eine undurchsichtige Steuerabrechnung- spendete die Fischmädchenfigur. Die Bronzeskulptur ist 1.70 m hoch.

Der Brunnen wird zwischen Mai und Juni 2022 erstmals seit 40 Jahren saniert. In dieser Zeit fliesst kein Wasser im Brunnen. Das Brunnenbecken wird ausgeschliffen, die Säule wo nötig repariert und die Fischmädchenskultpur gereinigt.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
02.03.2022