Museen, Sammlungen und Bibliotheken

Fotomuseum Winterthur

Grüzenstrasse 44/45

Das Fotomuseum Winterthur wurde 1993 gegründet und widmet sich der Fotographie als Kunst und als Dokument und Gestalterin von Wirklichkeiten. Es ist eine Kunsthalle für Fotografie von zeitgenössischen Fotografen und Künstlern.


Gründungsdatum
1993


Adresse
Fotomuseum Winterthur
Grüzenstrasse 44+45
8400 Winterthur
1995: Fotomuseum, Aussenansicht, mit Plakaten Ausstellung Linck Foto: winbib, Giorgio Wolfensberger (Signatur FotDig_WolfG_0043)

Das Fotomuseum Winterthur befindet sich in zwei gegenüberliegenden Gebäuden an der Grüzenstrasse 44 und 45 am Rande der Innenstadt von Winterthur. Das Gebäude an der Grüzenstrasse 44 ist der ehemalige Standort der Firma Ganzoni (heute Sigvaris). Im grösseren Bau gegenüber ist auch die Fotostiftung Schweiz ansässig. Dieser Bau ist neuerer Bauart und im Erdgeschoss fast vollständig verglast, während das kleinere Gebäude dem Typ der in der Region bekannten Textilfabriken entspricht.

Die gesamte Ausstellungsfläche beträgt 1000 m², die Nutzfläche inklusive der gemeinsam mit der Fotostiftung benutzten Räume 3500 m². Das Museum beinhaltet auch eine öffentliche Bibliothek mit rund 18'000 Büchern und Zeitschriften. Der Direktor und Kurator Urs Stahel stand dem Hause seit seiner Gründung 1993 zwanzig Jahre lang vor. Er war Mitbegründer und Miterfinder des Museums, zusammen mit Walter Keller und George Reinhart. Die Familie Reinhart stellte die Gebäude zur Verfügung. Die Eröffnung fand am 29. Januar 1993 in den umgebauten Räumlichkeiten statt.

Ein Fotomuseum war in der Schweiz damals ein Novum. Die Leute begannen sich in dieser Zeit mit der Fotografie auseinanderzusetzen. In den Anfangszeiten wurde der Kern des Teams durch 250 Stellenprozente ausgefüllt. Heute sind es nebst dem Direktor zwölf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. 132 Ausstellungen fanden in den ersten 20 Jahren im Fotomuseum statt. Diese themenbezogenen Ausstellungen haben sich über die Jahre hinweg verändert und entwickelt. Daneben gibt es Führungen, Künstlergespräche und ein reichhaltiges Begleitprogramm. Nebst einem Café kann man heute die Bibliothek und drei verschiedene Ausstellungen besuchen. Durch die Zusammenlegung des Fotomuseums und der Fotostiftung entstanden Synergien, die sehr willkommen sind. Seit Beginn wird das Fotomuseum zu 25 Prozent von der öffentlichen Hand unterstützt, 25 Prozent wird selbst erwirtschaftet und die restlichen 50 Prozent stammen von privaten Gönnern. Mit dem Fotomuseum ist die Museumswelt in Winterthur um einen interessanten Kunstort reicher geworden. Mitte 2013 verliess Urs Stahel das Fotomuseum und wendete sich neuen Aufgaben zu. Neu wird das Museum von einem Zweierteam geleitet.

Der langjährige Kurator Thomas Seelig, er hat das Fotomuseum seit 2003 massgebend mitgeprägt, und Duncan Forbes, seit dem Jahr 2000 als Kurator für den Bereich Fotografie der National Galleries of Scotland verantwortlich, übernahmen eine Co-Direktion. Seit 2018 ist Nadine Wietlisbach (*1982) die neue Direktorin des Fotomuseums Winterthur. Die neue Leiterin will künftig gesellschaftsrelevante Themen aufgreifen und den seit Jahren rückläufigen Besucherzahlen entgegenwirken. Sie ist das neue Gesicht des Fotomuseums Winterthur. Nadine Wietlisbach übernahm im Januar 2017 die Leitung der kulturellen Institution an der Grüzenstrasse. Sie folgt auf Direktor Thomas Seelig, der dieses Amt bisher lang ad Interim ausführte.

Er wird dort künftig als Kurator tätig sein. Für Nadine Wietlisbach ist es ein Traumjob. «Das Fotomuseum Winterthur ist eine der bedeutendsten Institutionen in Europa», sagt sie. Wietlisbach warzuvor unter anderem in Kulturinstitutionen in Biel, Stans, Luzern, Chicago und Südafrika tätig. Seit über zehn Jahren realisiert sie Ausstellungen Für ihren neuen Arbeitsort hat sich Nadine Wietlisbach schon einiges vorgenommen. «Das Fotomuseum und die Fotostiftung sollen das Gravitationszentrum für bildinteressierte Menschen sein.» Damit dies gelingt, will die neue Direktorin das Netzwerk im Ausland, insbesondere aber auch in Winterthur ausbauen.

Bibliografie

    Fotomuseum Winterthur

    • Einträge ab 2011

      Hoster, Alexandre-Michel: "Selten die Nächte länger ..." - 20 Jahre Fotomuseum Winterthur. In: Winterthurer Jahrbuch 2014. S. 120-127. m.Abb.
      Biberstein, Sandra: Blicke auf eine begrenzte Welt. In: Coucou, Nr. 6. S. 32-33. m. Abb.
      Sedioli, Claudia: "Fotomuseum reloaded": Ein Umbau für die Zukunft. In: Winterthurer Jahrbuch 2024. S. 34-41. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Geplant: Landbote 1992/21, 48 Interview David Streiff, 187. 274. - NZZ 1992/275 S.54 1Abb. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1992/274. - Weinländer Zeitung 1992/137 1Abb. - Tages-Anzeiger 1992/275. - Zürcher Oberländer 1992/275.
      Eröffnung und 1. Ausstellung Paul Graham: Landbote 1993/24 m.Abb., 25 1Abb., 30 von Wolfram B. Leschke und Angelika Maass. - NZZ 1993/24 S.53 1Abb. - Tages-Anzeiger 1993/25. - Zürcher Oberländer 1993/23, 25. - Schaffh.Nachr. 1993/25. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1993/22, 25. - Winterthurer Woche 1993/4 1Abb. - Weinländer Zeitung 1993/13. - Stehplatz 1993/8 m.Abb.
      Subventionsvertrag: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1994/92.
      Auszeichnung: Landbote 1996/111.
      SBG-Preis: Weinländer Zeitung 1996/57.
      Porträts für Geldbeschaffung: Landbote 1996/260 1Abb.
      Subventionen. Probleme: Tages-Anzeiger 1999/175, 245 [Winterthurer Dok. 1999/57]. - Landbote 1999/244. - NZZ 1999/245. - Winterthurer Woche 1999/43.
      Veranstaltung "Fotopolitik in der Schweiz", Symposium: Landbote 1999/212, 214.
      Verein Fotomuseum, Prospekt: Winterthurer Dok. 1999/57, m.Abb.
      Landbote 2000/99.
      Höhere Subventionen: Landbote 2000/119, 212.
      10 Jahre: Landbote 2003/13, 14 von Angelika Maass, m.Abb., 24.
      10 Jahre: Stadtanzeiger 2003/3.
      Stiftungsrat. Neuer Präsident Thomas Koerfer: NZZ 2004/180 S. 47.
      Plattform 08, für junge Talente: Landbote 2008/23 1Abb.
      Die "Jedermann Collection" des Fotomuseums Winterthur: Winterthurer Jahrbuch 2010 von Joy Neri-Preiss, m.Abb.
      17 Jahre: Landbote 2010/24 Interview Urs Stahel, 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023