Lange wurde am 28.9.1828 in Wald bei Solingen (Rheinland) geboren und ist am 21.11.1875 in Marburg gestorben, Ab 1868 bis 1972 lebte er in Winterthur. Er war Sohn des Johann Peter Lange, Pastors und von 1841 bis 1854 Professor für Theologie an der Universität Zürich. 1841 bis 1847 besuchte Friedrich Albert Lange das Gymnasium in Zürich, wo er sich mit Salomon Bleuler und Gottlieb Ziegler befreundete. Ab1847 studierte er die klassische Philologie, Theologie und Philosophie in Zürich. 1851 promovierte er zum Dr. phil. Ab 1855 war er Privatdozent in Bonn. Lange quittierte 1862 eine Gymnasiallehrerstelle in Duisburg aus politischen Gründen und war danach in der Arbeiterbewegung politisch und journalistisch aktiv und formulierte in der "Arbeiterfrage" (1865) und in der "Geschichte des Materialismus" (1866) die Grundlagen seines sozialpolitischen und philosophischen Denkens. Er nahm Ende 1866 ein Angebot seines einstigen Schulkollegen Samuel Bleulers als Teilhaber und Redaktor am "Landboten" in Winterthur an und beteiligte sich an der Demokratischen Bewegung. Bis 1870 war er Redaktor und bis 1867 auch Lehrer am Gymnasium Winterthur. 1870-1871 amtete er als Winterthurer Stadtrat; 1868-1869 als Verfassungsrat, 1870-1872 als Zürcher Kantonsrat. 1869/72 war Mitglied des Erziehungsrats und der Hochschulkommission. Er war Mann der ersten Stunde und Gründer beim Konsumvereins Winterthur und dessen 1. Präsident. Von 1869 bis 1872 lehrte er als Professor an der Universität Zürich, 1872 bis 1875 an der Universität Marburg für Philosophie. Lange zählte zu den einflussreichen Mitgliedern des Zürcher Verfassungsrats, wo er seine sozialpolitischen Vorstellungen, in denen Sozialreform und demokratischen Erneuerung der Gesellschaft identisch waren, umzusetzen suchte. Er beeinflusste die bildungspolitische Diskussion der Demokraten, aber auch den Sozialismus in der Schweiz: Lange brachte die Idee der Staatsintervention und der Notwendigkeit einer politischen Organisation der Arbeiter im Kampf um Einfluss im Staat ein und wies dem Sozialismus eine evolutionär-pragmatische Richtung.