Grosskonzerne

Gas & Diesel AG (vormals Wärtsilä Schweiz AG)

Wärtsilä und die CSSC (State Shipbuilding Corperation=Chinesische Staatswerft) gründen 2014 ein neues Unternehmen unter dem Namen „Winterthur Gas & Diesel“. Die Wärtsilä ist ein führendes Unternehmen in der Schiffs- und Antriebstechnik. Wärtsilä hatte die Dieselmotoren-Abteilung von Sulzer übernommen. Auf diese Art und Weise konnten die Jahrzehnte langen Forschungs- und Entwicklungsergebnisse der Sulzer erhalten und weitergeführt werden.


Gründungsdatum
2014


Adresse
Wärtsilä Schweiz AG
Zürcherstrasse 12
8400 Winterthur
2022: Hauptsitz der Winterthur Gas & Diesel AG Foto: winbib, Nadia Pettannice

Von Gebrüder Sulzer AG“ zu „Wärtsilä Schweiz AG“ und zu „Winterthur Gas & Diesel“

In Winterthur befindet sich das Zentrum für langsam laufende Wärtsilä-Zweitakt-Schiffsdieselmotoren. Diese Motoren werden für den Antrieb von hochseegängigen Frachtschiffen, wie beispielsweise Tankern, Massengutfrachtern und Containerschiffen verwendet. Zweitakt-Motoren werden in Winterthur konstruiert, entwickelt, vermarktet sowie Service-Dienstleistungen angeboten. Die Motoren werden von spezialisierten Motorenherstellern unter der Lizenz der Wärtsilä Schweiz AG hergestellt. Die Lizenznehmer produzieren, testen, vermarkten und verkaufen die Motoren und bezahlen dafür eine Lizenzgebühr. Wärtsilä unterstützt die Lizenznehmer in allen Phasen der Produktion und der Verkaufsprojekte.

2008 zählt Wärtsilä 16 Lizenznehmer in China, Japan. Korea, Kroatien, Polen, Brasilien, Russland und Vietnam. Die Wärtsilä Schweiz AG ist aus dem Dieselmotorengeschäft der Gebrüder Sulzer AG in Winterthur hervorgegangen. Schiffsdieselmotoren waren zuvor lange Zeit eines der wichtigsten Produkte der Sulzer Winterthur gewesen. Schiffsdieselmotoren aus Winterthur In Winterthur befindet sich das Zentrum für langsam laufende Wärtsilä-Zweitakt-Schiffsdieselmotoren. Diese Motoren werden für den Antrieb von hochseegängigen Frachtschiffen, wie beispielsweise Tankern, Massengutfrachtern und Containerschiffen verwendet.

Zweitakt-Motoren werden in Winterthur konstruiert, entwickelt, vermarktet sowie Service-Dienstleistungen angeboten. Die Motoren werden von spezialisierten Motorenherstellern unter der Lizenz der Wärtsilä Schweiz AG hergestellt. Die Lizenznehmer produzieren, testen, vermarkten und verkaufen die Motoren und bezahlen dafür eine Lizenzgebühr. Wärtsilä unterstützt die Lizenznehmer in allen Phasen der Produktion und der Verkaufsprojekte. 2008 zählt Wärtsilä 16 Lizenznehmer in China, Japan. Korea, Kroatien, Polen, Brasilien, Russland und Vietnam. Wärtsilä zu der „Wärtilä Schweiz AG“ gehörte, ist ein global agierendes, finnisches Unternehmen mit Hauptsitz in Helsinki, welches im Bereich Energieanlagen tätig ist.

Wärtsilä gehört weltweit zu den führenden Anbietern von Schiffsantriebs-, Propulsions- und Manövrierlösungen für Werften, Reeder und Betreiber aller Arten von Schiffen. Weltgrösste Schiffsdieselmotoren Die in Winterthur entwickelten 14-Zylinder-RT-flex96C-Motoren, mit einem Zylinderdurchmesser von 96 Zentimetern, sind aktuell die weltgrössten Schiffsdieselmotoren mit Leistungen von bis zu 84420 kW. Der erste Motor diese Baureihe wurde im September 2006 in Betrieb genommen. Ein grosser Teil der neuen Forschung- und Entwicklungsergebnisse wurde im Diesel Technology Centre in Oberwinterthur erstmals getestet. Mit dem Diesel Technology Centre verfügt Wärtsilä Schweiz über hochmoderne Forschungs- und Schulungseinrichtungen.

2004: Wärtsilä, 4-Zylinder-Zweitakt-Versuchsmotor in Oberwinterthur
Foto: winbib, Andreas Wolfensberger (Signatur FotDig_Lb_002-435)

Wärtsilä verlässt Winterthur

Marc Leutenegger im Landboten vom 17. Februar 2020: Der finnische Schiffsmotorenbauer Wärtsilä, der vor zwei Jahrzehnten die Sulzer Dieselsparte übernommen hatte, verlegt seinen Sitz nach Frauenfeld. Winterthur verliert knapp 135 Arbeitsplätze. Es ist die dritte Negativschlagzeile in nur drei Wochen: Mit dem finnischen Schiffsmotorenbauer Wärtsilä verlässt ein Konzern mit enger Verbindung zur Winterthurer Industriegeschichte die Stadt. Erst Ende Januar hatte Rieter die Schliessung der letzten Produktionshalle in Töss angekündigt, mit 87 Betroffenen. Letzte Woche machte Zimmer Biomet seine Pläne publik, den Hauptsitz und 140 Arbeitsplätze von Oberwinterthur nach Zug zu zügeln. Und nun also Wärtsilä: Der finnische Konzern, der im Schiffsmotoren- und Energiebereich tätig ist, verlegt seine 135Arbeitsplätze per 1.Juli von der Zürcherstrasse in Winterthur an die Schlossmühlestrasse in Frauenfeld. Wärtsilä hatte im Jahr 2000die Dieselsparte von Sulzer vollständig übernommen. Heute betreibt der Schweizer Zweig nur noch das Service-Geschäft. Das Geschäft mit Zweitakt-Dieselmotoren wurde in die Winterthur Gas&Diesel (WinGD) ausgelagert, die unterdessen ganz im Besitz der China State Shipbuilding Corporation sprich des chinesischen Staates ist. Wärtsilä hat mit WinGD einen langjährigen Servicevertrag. Während die maritimen Geschäftszweige von Wärtsilä in den letzten Jahren moderat wuchsen, litt das Energiegeschäft und der Gewinn war insgesamt rückläufig. Ist es der wirtschaftliche Druck, der Wärtsilä zum Standortwechsel zwingt?

Und spielen steuerliche Überlegungen eine Rolle? Ole Pyndt Hansen, CEO des Schweizer Geschäfts, sagt, er könne sich zu diesen Fragen nicht äussern. Wärtsilä habe schon seit einigen Jahren nach einem neuen Standort gesucht, Frauenfeld sei attraktiv und in der Nähe, das habe den Ausschlag gegeben. Wärtsilä hat am Freitag die Belegschaft informiert. Auch die Stadt habe man ins Bild setzen wollen, aber niemanden erreicht. Stadtpräsident Michael Künzle (CVP)erfuhr denn auch am Sonntag vom «Landboten» vom Wegzug der Firma. Er sei natürlich nicht erfreut, sagt Künzle. Glücklicherweise treffe die Stadt eine solche Nachricht heute aber nicht mehr ganz so hart wie früher.

«Winterthur zählt 73‘000 Beschäftigte, man muss die verlorenen Arbeitsplätze dazu ins Verhältnis setzen.» Dass gleich drei Firmen Winterthur in wenigen Wochen den Rücken kehren, sieht der Stadtpräsident als eine Häufung von Einzelfällen. Auch dass Wärtsilä Richtung Frauenfeld abwandere, sei nicht typisch. Der einstige Intimfeind im Standortwettbewerb wurde durch andere Konkurrenten abgelöst. «Der Trend geht eher Richtung Zug.» Der Frauenfelder Stadtpräsident Anders Stokholm (FDP) versichert, man habe sich nicht um Wärtsilä bemüht. Er freue sich aber: «Das ist für den Werkplatz Frauenfeld eine gute Nachricht.»

Der weltweit grösste Schiffsmotor

Der von Winterthur Gas&Diesel entwickelte Schiffsmotor mit der Bezeichnung 12X92DF wird als weltweit grösster seiner Art ins Guinessbuch der Rekorde aufgenommen. Der Zweitakt-Ottomotor wiegt stolze 2140 Tonnen und erreicht eine Leistung von 63 840 kW. Der Motor wird für Frachtschiffe eingesetzt, die damit bis zu 23 000 Container transportieren können.

Bibliografie

    New Sulzer Diesel - Wärtsilä

    • Einträge 1991–2010

      1. Geschäftsjahr: Landbote 1991/90, 173.
      1992: Landbote 1992/297. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1992/297.
      Unternehmensführung, Gespräch mit Peter G. Sulzer: Finanz + Wirtschaft 1992/59.
      Technozentrum; Neubau: Landbote 1993/195. - NZZ 1993/196 S. 45. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1993/195. - Winterthurer Woche 1993/34 Interview Peter G. Sulzer, 1995/14 m.Abb. - Zürcher Oberländer 1993/195. - Weinländer Zeitung 1993/100 1Abb.
      Interview Peter G. Sulzer: Volkswirtschaft 1994/7 Devestitionen, 1Abb.
      Stellenabbau: Landbote 1995/19. - NZZ 1995/194. - Weinländer Zeitung 1995/95.
      Diesel-Produktionszentrum, Geschichte Dieselmotoren Winterthur: Landbote 1995/247. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1995/247 1Abb. - NZZ 1995/248 S.53 1Abb.
      Aktien: Landbote 1995/298.
      Rückschlag: Landbote 1996/105 1Abb.
      Integration in Fincantieri und finn. Metra: Landbote 1996/212, 1997/8, 77 Wärtsilä.
      100 Jahre Sulzer Dieselmotoren: Landbote 1998/131 von Wolfgang Gamma. - NZZ 1998/131.
      Entlassungen: Landbote 1998/231.
      Schiffsmotoren; Revolutionierung der Hochseeschiffahrt: Schw. Handelsztg 2001/10 von Reto Wäckerli, 1Abb.
      Tages-Anzeiger 2001/302.
      Brennstoffsparende Technologie für Schiffsdiesel: Landbote 2004/109 m.Abb.
      Name "Sulzer" verschwindet von Produkten: Stadtanzeiger 2006/6.
      Neue Stellen: Landbote 2007/31 Interview Martin Wernli, m.Abb.
      Modernster Schiffs-Dieselmotor. Im Testlabor: Landbote 2007/242 1Abb., 2008/125 m.Abb. - Tages-Anzeiger 2008/125 1Abb.
      Stellenabbau, kaum in Winterthur: Landbote 2009/111 1Abb.
      Aufschwung: Landbote 2010/23 1Abb. - Stellenschaffer-Preis; Bestellung aus China, RT-flex35 Motor: Winterthurer Zeitung 2010/8.
      Neue Aufträge: Landbote 2010/169 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
21.02.2022