Die komplexe Strassenkreuzung, wo neben der Rychenberg- und der Schaffhauserstrasse auch die Lind-, Bachtel- und Rosenbergstrasse zusammentreffen und eine Busstation die Situation zusätzlich verkompliziert, war vor 50 Jahren dem Autoverkehr nicht mehr gewachsen. Im Sommer 1971 stand daher die Volksabstimmung über ein Sanierungsprojekt mit dem Einbau einer Lichtsignalanlage auf der städtischen Agenda. Manche Leute fanden den Ausbau überrissen. Fotos wie diese zeigten dagegen drastisch den Handlungsbedarf auf, und ein weiteres Argument lieferte die städtische Unfallstatistik: In den drei Jahren vor der Abstimmung verzeichnete die Polizei am Lindspitz 31 Unfälle mit 21 Verletzten. Mit 1773 Verkehrsopfern – fast fünf pro Tag – markierte das Jahr 1971 zudem einen traurigen Rekord in der Schweizer Unfallstatistik. Entsprechend war die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert.
Der Lindspitz-Ausbau wurde schliesslich mit einer Zweidrittelsmehrheit angenommen. Und dank Strassenausbauten, der Einführung der Gurtentragpflicht (1981), Tempo 50 innerorts (1984) und vielen weiteren Massnahmen ist die Zahl der Verkehrsopfer in der Schweiz in den letzten 50 Jahren trotz massiver Zunahme des Verkehrs bis auf 187 (2019) zurückgegangen.