Wann genau die Genossenschaft Konkordia Winterthur gegründet wurde, lässt sich nicht mehr eruieren, zumal sich das Ganze aus einer Idee heraus allmählich entwickelte. Die heutigen rund 30 bis 40 Genossenschafter nehmen jedenfalls das Jahr 1905 als Anfangspunkt. Wie vielerorts in der Schweiz entstand damals in Winterthur eine christliche Konsumgenossenschaft. Zunächst wurde bloss an der Gertrudstrasse 24 ein Laden betrieben, wo Lebensmittel und weitere Produkte des täglichen Bedarfs verkauft wurden. Die Genossenschaft entwickelte sich aber kontinuierlich, wie der Jubiläumsschrift zu entnehmen ist. Insbesondere der Erste Weltkrieg führte zu einem Wachstum. Die Konkordia verfügte nämlich häufig über Waren, wenn andere Läden nichts im Angebot hatten. So gehörten bald nicht nur genossenschaftstreue Familien zum Kundenkreis, sondern Leute aus allen Bevölkerungsschichten. 1929 existierten bereits sechs Läden auf Stadtgebiet. Zu schaffen machte den Tante-Emma-Läden ab dem Zweiten Weltkrieg eine neue Art der Verkaufstaktik, die als «Amerikanismus» bezeichnet wurde: die Konkurrenzierung mittels Aktionsartikeln. Dennoch konnte sich die Konkordia zunächst im Markt behaupten. Der Niedergang setzte mit dem Fallen der Preisbindung, dem Aufkommen von grossräumigen Selbstbedienungsläden und Discountern ein. Der Tante-Emma-Laden, wo man der Verkäuferin hinter dem Tresen seine Wünsche kundtut, hatte ausgedient. Ende September 1975 stellten die acht hiesigen Konkordia-Läden ihre Tätigkeit ein. Die Konkordia gab aber nicht auf. Man suchte nach einer neuen Zweckbestimmung und entschied sich, als Wohnbaugenossenschaft weiterhin dem genossenschaftlichen Gedanken nachzuleben, zumal noch Ladenliegenschaften vorhanden waren. 2005 verfügt die Genossenschaft Konkordia über sieben Liegenschaften, drei davon Neubauten, mit insgesamt 57 Wohnungen und neun Geschäftslokalen. Laut Verwaltungsratspräsident Martin Schnyder ist die Konkordia wieder «gesund und stark».