Im Haus zur ‚Weissen Traube‘ am Untertor 21 und in der gegenüberliegenden Scheune gründete Hans Jakob Sulzer (1759-1823), Sohn von Salomon Sulzer, Metzger und Traubenwirt, 1780 einen ‚Ysenhandel‘. 1720 hatte er diese Liegenschaften zum Preis von 2530 Gulden erworben. Alexander Goldschmid (1833-1877) führte das Unternehmen vorbildlich und zielstrebend. Er baute den Kundenkreis von Landschmieden, Schlosser und Spengler aus und verkaufte Stabeisen, Hufbeschlag- und Kochherdartikel sowie Ketten, Ofen- und andere Eisenwaren. Im Ladengeschäft wurden auch Eisenpfannen, Bügeleisen, Glätteöfen und verschiedene landwirtschaftliche Geräte verkauft. Er kaufte 1864 an der Strehlgasse, also unweit des Stammhauses, eine Scheune und einen Stall, um das Geschäft nach Bedarf erweitern zu können. Die Arrondierung des Landbesitzes ging 1872 weiter. Alexander Goldschmid erwarb wieder an der Strehlgasse ein Wohnhaus mit Scheune, Stall und Remise. Ein Eisenmagazin sollte dort entstehen. Dazu kam es vorerst nicht. Im Alter von nur 44 Jahren verstarb er 1877 und hinterliess drei minderjährige Söhne. Unter Aufsicht des städtischen Waisenamtes führte die tüchtige Witwe von Alexander, Margaretha Goldschmid-Steiner (1844-1903), zusammen mit Heinrich Boller, einem langjährigen Angestellten, das Geschäft weiter.