Dass aber das Haus am „oberen Graben“ 50 „zum Tod“ hiess, war doch eher merkwürdig. Lange Zeit nahm an diesem Namen niemand Anstoss. Es beeinträchtigte auch die Entwicklung der Hausbewohner nicht, wuchsen doch drei berühmte Winterthurer darin auf. 1839 wurde der Name dann aber doch geändert in „hintere Weinrebe“ und 1860 nochmals in „Lindenhof“. Das Haus wurde 1800 als viergeschossiges Zeilenhaus mit vier Fensterachsen errichtet. Das Haus „zum Tod“ war bis zum 18. Jhdt. im Besitz der Künstlerfamilie Schellenberg. Johann Ulrich Schellenberg unterhielt dort eine Kunstschule. Sein Sohn Rudolf hat dort auch sein Handwerk gelernt und galt zu seiner Zeit als produktivster und vielseitigster Illustrator.
Der Dritte berühmte Bewohner des nun „Lindenhofes“ war Bundesrat Louis Forrer, im Volksmund der „Löwe von Winterthur“ genannt. Dieser Name kam nicht nur wegen seiner äusseren Erscheinung wegen, sondern er setzte sich mit Temperament, Schlagkraft und einer gehörigen Portion Kampfgeist für seine Stadt ein. Forrer wohnte von 1888 bis 1901 in diesem Haus.