Das Haus an der Marktgasse 38 wirkt etwas eingeklemmt zwischen den beiden Nachbarhäuser. Mit der klar gegliederten Fassade muss es sich aber keineswegs verstecken. Im ersten und zweiten Obergeschoss haben sich Täfer, Türen, Alkovenwände sowie eine Stuckdecke aus dem 18. Jhdt. erhalten. Im Hinterhaus des Wohnhauses „Zur Insel“ ist ein bedeutender Freskenzyklus aus dem Frühbarock (um 1600) erhalten geblieben. Er zeigt die Geschichte Davids aus dem Alten Testament und vermittelt eine Vorstellung vom leider grösstenteils verloren gegangenen Ausstattungsreichtum der Kaufmannshäuser an der Marktgasse. Die aufwendige Malerei und die Grösse des Raumes deuten darauf hin, dass es sich um einen Festsaal gehandelt hat. Der Künstler der diese Wandmalerei geschaffen hat ist nicht bekannt.
1953 gelangte die Liegenschaft in den Besitz der Firma Kaufmann & Co. Bereits seit 1938 hatte diese im Erdgeschoss einen Stoffladen betrieben. 1962 kam bei einem Umbau unter einer Täferwand der Wandmalereizyklus zum Vorschein. Das Unternehmen Kaufmann Stoffe ist unterdessen ausgezogen und hat die Räumlichkeiten an eine Ladenkette vermietet.