Am 3. Juni 1826 traf laut dem amtlichen Waagbuch der Stadt Winterthur im Haus zur Weinrebe die erste Lieferung Kaffee, Kandiszucker und Tabak aus Rotterdam ein. Bestellt hatte diese Lieferung Johann Naef, der im Haus zur Weinrebe mit einem Startkapital von 1'000 Franken ein Lebensmittel- und Kolonialwarengeschäft eröffnet hatte. Was klein begann, rühmte sich knapp 100 Jahre später auf einer Werbepostkarte mit nichts Geringerem als einer motorbetriebenen Kaffeerösterei und einem En Gros-Magazin in der benachbarten Neustadtgasse im Haus mit der Nummer 1a.
Nur der Transport zwischen dem Geschäft und der Rösterei war, wie das Pferdegespann vor den Häusern vermuten lässt, noch nicht motorbetrieben. 1976 konnte das mittlerweile in der fünften Generation geführte Familienunternehmen sein 150-Jahr-Jubiläum feiern. Dem Lebensmittelhandel waren bereits damals enge Grenzen gesetzt, doch die Naefs machten weiter und fanden 1994 mit Friedemann Graf sogar einen Nachfolger für das Geschäft. 2001 war dann aber endgültig Schluss. Das Haus wurde verkauft und die Räume schon bald anderweitig vermietet. Hungern musste man in der «Weinrebe» aber weiterhin nicht. 2002 zog dort das Tibits ein und gab sozusagen den Startschuss zur heutigen «Fressmeile» im Obertor und Graben.