Heinrich Ernst wurde am 12. August 1847 als Sohn eines Weinbauers in Dättlikon am Irchel geboren. Die meisten seiner Familienmitglieder arbeiteten in den umliegenden Fabriken oder im kleinbäuerlichen Familienbetrieb. Heinrich Ernst fiel in der Dorfschule aufgrund seiner vielfältigen Begabungen auf. Auf Empfehlung seines Lehrers konnte er die Sekundarschule in Neftenbach besuchen. Danach absolvierte er von 1863 bis 1867 das Lehrerseminar in Küsnacht. Dort knüpfte er eine enge Beziehung zum damaligen Direktor David Fries, der innerhalb des Seminars jedoch umstritten war.
Dank der Unterstützung seiner Eltern konnte Heinrich Ernst auch das Sekundarlehrerstudium in Zürich und Lausanne absolvieren. Während seines Aufenthalts im Welschland setzte er sich intensiv mit der englischen und französischen Sprache auseinander und übersetzte mehrere Dramen sowie die Hauptwerke von Darwin ins Englische. Ein Angebot von David Fries, seine Studien in den Fächern Psychologie, Pädagogik und Philosophie fortzusetzen, um danach am Seminar in Küsnacht zu unterrichten, lehnte Ernst aus finanziellen Gründen ab. Er wollte seinem Elternhaus keine weiteren Schulden aufbürden.
So verzichtete er auf eine akademische Laufbahn und begann zuerst als Primarlehrer in Horgen und später als Sekundarlehrer in Dietikon zu unterrichten. 1871 wurde er an die Knabensekundarschule in Winterthur berufen, wo er für die nächsten 24 Jahre bleiben sollte. Dabei besetzte er verschiedene Ämter im Lehrerkapitel und in der Schulsynode, deren Präsident er zeitweise war. 1874 heiratete er seine frühere Schülerin Marie Luise Bumbacher, mit der er drei Kinder hatte.
Über seine Kontakte in der Lehrerschaft fand Heinrich Ernst bald den Zugang zur Politik und wurde Mitglied im Grütliverein. An der Politik interessierte ihn vor allem das Schicksal der einfachen Fabrikarbeiter und Bauern. Heinrich Ernst wollte ein gutes Vorbild sein und lebte ab den 1870er-Jahren konsequent abstinent, da Alkoholismus zu den grossen gesellschaftlichen Problemen seiner Zeit gehörte.
Über seine Kontakte in der Lehrerschaft fand Heinrich Ernst auch bald den Zugang zur Politik und wurde Mitglied im Grütliverein. An der Politik interessierte ihm vor allem das Schicksal der einfachen Fabrikarbeiter und Bauern. Heinrich Ernst wollte dabei selbst ein gutes Vorbild sein und lebte ab den 1870er-Jahren konsequent abstinent, da Alkoholismus zu den grossen gesellschaftlichen Problemen seiner Zeit gehörte.