Bildung und Soziales
International School Winterthur (ISW)
2003–2015
Die International School Winterthur (ISW) war eine der sieben Schulen in der Schweiz, die das ganze International Baccalaureate Programm (IB) anbietet.
Mitte Mai 2015 hatte die Schule noch eine Neuausrichtung angekündigt und Ende Mai 2015 meldete sie Insolvenz an.
Auflösung
2015
Gründungsdatum
2003
Adresse
International School Winterthur
Zum Park 5
8404 Winterthur
2004: Hegifeldstrasse 10, Swiss International School (ehemals Sulzer Wohlfahrtshaus)
Foto: winbib, Marc Dahinden (Signatur FotDig_Lb_002-653)
Die International School Winterthur (ISW) unterrichtet Kinder ab drei Jahren bis zum IB-Diplom mit ungefähr 18 Jahren, was in etwa der Schweizerischen Matur entspricht. Mit dem IB kann an allen Universitäten und Fachhochschulen der Welt studiert werden. Um an der Wunschuni zugelassen zu werden, sind allerdings die beim IB erreichte Punktzahl und die Vertiefungsrichtung während des Diplomjahres entscheidend. Der überwiegende Teil der Kinder an der ISW ist aus Familien, deren Eltern für multinationale Firmen im Grossraum Winterthur/Zürich arbeiten. Die Schüler stammen aus mehreren Dutzend Ländern. Die Integration wird ernst genommen. Toleranz und Respekt gegenüber anderen Kulturen sind eines der wichtigsten Anliegen an der Schule: Diese Offenheit gegenüber der Vielfalt von Menschen und Religionen, aber auch gegenüber der Verschiedenheiten der Individuen wird bewusst gelebt.
Der Fokus liegt auf eigenständigem Lernen und kritischem Denken. Viele Kinder sind es sich gewohnt die Schule öfters zu wechseln, da sich der Arbeitsort der Eltern immer wieder ändert. Trotz alledem ist der Lernstoff anspruchsvoll. Die englische Sprache ist eine Hürde, die nur mit Fleiss genommen werden kann. Aber auch Deutsch wird nicht vernachlässigt. Die ISW startete in Winterthur 2003 mit zwölf Schülerinnen und Schülern im ehemaligen Oberwinterthurer Wohlfahrtshaus der Firma Sulzer AG. Zehn Jahre später, ein Jubiläum das nicht gefeiert wurde, platzt sie im Schulhaus Zum Park im Hegifeld, fast am Eulachpark gelegen, mit 180 Kindern aus allen Nähten.
NZZ vom 28. Mai 2015: Aus für International School Winterthur flu. · Die Stadt Winterthur verliert ihre englischsprachige Schule: Die International School Winterthur (ISW) hat ihre Türen bereits am letzten Freitag geschlossen, wie ihr Verwaltungsratspräsident Roman Brunner am Mittwoch auf Anfrage sagte. Die rund 100 Kinder, die den Unterricht an der ISW zuletzt besuchten, werden von ihren Eltern seit Dienstag auf andere Schulen geschickt, die rund 15 Lehrpersonen und anderen Mitarbeiter werden entlassen. Gemäss Brunner ist ebenfalls Ende letzter Woche die International School Winterthur AG für insolvent erklärt worden, der Antrag auf Konkurseröffnung war am Mittwoch am Bezirksgericht Winterthur hängig.
Zwei Rettungsversuche waren in den letzten Wochen gescheitert. Die Privatschule führt ihre Schliessung in einer Mitteilung auf zwei Faktoren zurück. Erstens würden immer weniger Unternehmen die Schulkosten der Kinder ihrer Mitarbeiter im Ausland übernehmen. Zudem hätten «Lehrplanauflagen» die Schule unattraktiv gemacht. Damit ist laut Brunner das Reglement über die Aufnahme in fremdsprachige Schulen gemeint, das die Bildungsdirektion 2011 erlassen hatte. Darin wurde bekräftigt, dass einzig Kinder von international mobilen Eltern aufgenommen werden dürfen. In den Jahren zuvor war an der ISW der Anteil von Kindern mit festem Wohnsitz im Kanton stark angestiegen und lag zeitweise zwischen 25 und 30 Prozent. Mit dem Reglement sei der Privatschule ein ganzes Segment «weggebrochen», sagt Brunner.