Jürg Amann war der Sohn des Buchdruckers und Dichters Hubert Amann (1920–1997) und Bruder des Kunstmalers Urs Amann (1951–2019). Er wuchs in Oberwinterthur auf und besuchte dort auch die Schulen. Danach ging er ans Gymnasium in Winterthur und studierte nach der Matura an der Universität Zürich und an der Freien Universität Berlin Germanistik und Publizistik. Mit einer Dissertation über Franz Kafka bei Professor Emil Staiger schloss er 1973 sein Studium in Zürich ab. Als Journalist arbeitete Amann zunächst in Berlin und dann von 1974 bis 1976 in Zürich, wo er auch Dramaturg am Schauspielhaus war. Ab 1976 lebte er als freier Schriftsteller in Zürich, wo er 2013 nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren starb.
Jürg Amann verfasste Prosawerke, Hörspiele und Dramen. Er orientierte sich an Franz Kafka und Robert Walser. Seine Werke waren keine Bestseller, keine gefälligen Bücher; ein immer wiederkehrendes Thema war das Scheitern von Lebensplänen. In Literaturkreisen war Amann anerkannt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. So bekam er unter anderem 1982 für das Werk «Rondo» den Ingeborg-Bachmann-Preis und 1989 sowohl den Carl-Heinrich-Ernst-Kulturpreis wie auch den Kunstpreis der Stadt Winterthur. Sein Nachlass liegt im Schweizerischen Literaturarchiv.