Bildung und Soziales

Kinder- und Jugendheim Oberwinterthur

Pestalozzistrasse 21

Das Kinder- und Jugendheim Oberi ist ein professionell geführtes Wohnheim mit 32 Plätzen für normalbegabte Kinder und Jugendliche. Die Institution bietet einen längerfristigen Lern- und Lebensplatz und eine sichere und fördernde Umgebung. Die Kinder und Jugendlichen besuchen die öffentlichen Schulen in Oberwinterthur.


Gründungsdatum
1951


Adresse
Kinder- und Jugendheim Oberi
Pestalozzistrasse 21
8404 Winterthur
1992: Pestalozzistrasse 21, Kinder u. Jugendheim Oberi Foto: winbib (Signatur FotSch_015f-026)

Aus dem Vorwort zur Publikation der Stadt Winterthur im Februar 1987 von Stadtrat Albert Eggli anlässlich der Inbetriebnahme des umgebauten Kinder- und Jugendheim Oberwinterthur: Es liegen Welten zwischen der 1893 durch die bürgerliche Armenpflege geschaffenen „Waisenanstalt Winterthur“ und dem 1985/86 renovierten und umgebauten „Kinder- und Jugendheim Oberi“. Immer gleich geblieben sind jedoch die Fragen nach dem Bedürfnis und nach der Eignung und dem Sinn der Heimerziehung. So beschloss der Grosse Gemeinderat der Stadt Winterthur 1935, den „Waisenhausbetrieb“ versuchsweise einzustellen und die Privatpflege entsprechend zu fördern. „Nach einer lebhaft geführten Auseinandersetzung in Versammlungen und Presse über die Frage der Heim- und Familienversorgung, über deren Mängel und Fehler, Vorteile und Nachteile vermeintlicher und tatsächlicher Art…“ (Zitat aus dem „Landboten“), entschieden die Stimmbürger, das Waisenhaus weiterzuführen.

Einer darauf eingereichten Motion entsprechend wurde die Planung eines Neubaus an die Hand genommen. In der Volksabstimmung vom 8. Dezember 1946 bewilligten die Stimmenden den Kredit für einen Neubau, womit sie sich erneut klar für die Weiterführung des Waisenhauses entschieden. Auch der Volkabstimmung über die jetzt vollendete Renovation ging –diesmal mehr in Fachkreisen- eine engagierte Diskussion über den Wert der Heimerziehung voraus. Wiederum haben sich die Stimmberechtigten für den Umbau und damit auch fürs das Heim entschieden.“ Die Kinder, die nach Oberi kommen, haben oft schon eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Diese Kinder und Jugendlichen werden im Alltag begleitet und unterstützt um die persönlichen Defizite aufzuarbeiten und ihre Ressourcen und Stärken weiter zu entwickeln auf dem Weg in ein selbstverantwortliches Leben.

Das heutige Kinder- und Jugendheim Oberi liegt im Herzen von Oberwinterthur, in einem Wohnquartier und nur wenige entfernt vom Dorfkern. Zuvor hatte es an der Tösstalstrasse gelegen, dort wo nach einem Brand heute das „Sunnehus“, ein Haus mit verschiedenen weiteren sozialen Einrichtungen der Stadt Winterthur, steht und betrieben wird. Das Oberwinterthurer Haus wurde 1951 bezogen. 1974 erfuhr der ursprünglich eingeschossige Gärtnertrakt eine Erweiterung und einen Umbau für Wohnzwecke. Mit dem Umbau von 1987 (Architekten Benoit + Juzi) wurde ermöglicht in diesem Heim ein klares Familienprinzip anzuwenden. Es bestehen neu kleine Wohngruppen, in denen Mädchen und Knaben aus allen Altersgruppen, vom Kindergartenalter bis zur Oberstufe und darüber hinaus, selbständig und voneinander unabhängig in Familiengemeinschaften zusammenzuleben. Das Kinder- und Jugendheim Oberi führt vier verschiedene Wohngruppen mit je acht Kindern oder Jugendlichen. Drei Wohngruppen sind schwerpunktmässig für Kinder der Unter- und Mittelstufe (ca. 7- 12 Jahre). Die Jugendwohngruppe bietet Plätze für Jugendliche der Sekundarstufe (13 - ca. 16 Jahre). Zusätzlich lebt eine von der Institution geführte sozialpädagogische Pflegefamilie in Langenhard im Tösstal. Das Kinder- und Jugendheim Oberi bietet seinen Kindern und Jugendlichen ein sicheres und tragfähiges Umfeld, eine fördernde und fordernde Atmosphäre und verlässliche Partnerschaft mit den Eltern und Bezugspersonen.

Das Kinder- und Jugendheim Oberi wird von der Stadt Winterthur geführt und ist vom Kanton (Amt für Jugend und Berufsberatung) und vom Bundesamt für Justiz anerkannt und subventioniert. Das Kinder- und Jugendheim Oberwinterthur ist grosszügig gebaut und bietet viel Platz zum Wohnen, zum Spielen und für den Aufenthalt im Freien. Neben einer grosszügigen Spielwiese, einem Spielplatz mit Terrasse, Sandhaufen und Pizzaofen gibt es eine grüne Umgebung mit Bäumen, Garten und Wiesen. Die Wohngruppen sind grosszügig und stilvoll eingerichtet, die Kinder und Jugendlichen wohnen in Einzel- oder Zweierzimmern.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023