Grosskonzerne
Kistler Instrumente AG
Eulachstrasse 22
Kistler ist der führende Hersteller von Sensoren zur Messung von Druck, Kraft, Dehnung, Drehmoment und Beschleunigung. Das Unternehmen hat 2006 den „Unternehmerpreis Wirtschaftraum Zürich“ erhalten. In der Laudatio sagte das Jury-Mitglieder Günther Pipp: „Kistler ist ein Gesamtkunstwerk unternehmerischer Leistung. Technologie, Innovationsfähigkeit, Kundenorientierung suchen ihresgleichen.
Adresse
Kistler Gruppe
Eulachstrasse 22
8408 Winterthur
1992: Eulachstrasse 22, Kistler Instrumente AG
Foto: winbib, städtische Denkmalpflege Winterthur (Signatur FotSch_015b-257)
"Winterthurer Spitzentechnik für den Weltmarkt" lautet die prägnante Charakterisierung des Unternehmens Kistler Instrumente AG in Winterthur-Wülflingen. 1975 hat die Firma den ersten Werkzeuginnendrucksensor für die Kunststoffverarbeitung vorgestellt. Seit Jahrzehnten liefert Kistler Sensoren, die speziell für die Kunststoffverarbeitung entwickelt wurden. Damit die Kunden die Sensoren richtig einsetzen können, müssen die Elektronik und die Software, welche die Signale auswerten, zum Sensor passen. Auch diese Produkte kommen aus Wülflingen und werden als komplette Systeme ausgeliefert. Für Kistler zählt die Kundennähe zu den grossen Erfolgsgaranten. «Für die Kunden entwickeln wir schliesslich unsere Produkte, und daher interessiert uns sehr, welche Wünsche diese haben», erklärt CEO Rolf Sonderegger 2005.
Weltweit arbeiten knapp 800 Mitarbeiter für Kistler, davon allein 400 in Wülflingen. 2006 ist ein Umsatz von 175 Millionen Franken erzielt worden. Die Kistler-Gruppe produziert in Wülflingen für den Weltmarkt und beliefert 18 Gruppengesellschaften in allen Kontinenten mit Technik zur präzisen und hochdynamischen Messung von Druck, Kraft oder Beschleunigung. Angefangen hat das Unternehmen in einer kleinen Schuhmacherwerkstatt, deren zugehöriges Wohnhaus heute noch an der Salstrasse steht. Hier startete Walter P. Kistler 1957 mit der Fertigung von Sensoren, die zunächst in der Motorenentwicklung eingesetzt wurden und welche hier bis heute einen entscheidenden Beitrag zur Fahrleistung und Umweltfreundlichkeit leisten.
Die Messtechnik basiert auf dem so genannten piezoelektrischen Effekt, der von den Gebrüdern Pierre und Jacques Curie vor 125 Jahren entdeckt wurde: Bestimmte Kristallmaterialien reagieren auf Druck mit der Abgabe von elektrischer Ladung. Dieses Signal wird von den Sensoren gemessen. Die Messdaten erlauben sodann Aussagen über selbst kleinste Kräfte, die auf den Kristall ausgeübt werden. Einer der bekanntesten Kristalle mit dieser Fähigkeit ist der Quarz. Fein geschliffene und kaum millimeterdicke Scheiben aus Quarzkristallen finden sich in den Sensoren von Kistler ?viel grösser müssen sie auch für genaueste Messungen nicht sein. Für besonders kleine Sensoren züchtet Kistler seit 1999 eigene Kristalle. Diese ähneln dem Quarz zwar, enthalten aber zusätzliche Bestandteile, die den Kristall wesentlich empfindlicher machen. Die Zusammensetzung dieser leicht gelblichen Quarze geben die eingeweihten Mitarbeiter nicht einmal teilweise weiter, denn schliesslich macht dieses Know-how einen Teil der Marktführerschaft von Kistler aus.