Museen, Sammlungen und Bibliotheken

Kunst Museum Winterthur Reinhart am Stadtgarten

Stadthausstrasse 6

Die Stiftung Oskar Reinhart ist ein Geschenk des Winterthurer Sammlers Dr. Oskar Reinhart an seine Vaterstadt. Das im Januar 1951 eröffnete Museum beherbergt in einzigartiger Auswahl 500 Werke schweizerischer, deutscher und österreichischer Künstler des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, die früher der Privatsammlung Reinharts angehörten.


Baujahr
1842


Adresse
Kunst Museum Winterthur Reinhart am Stadtgarten
Stadthausstrasse 6
8400 Winterthur
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1866: Stadthausstrasse 6, altes Gymnasium, erbaut 1838-42, Architekt Leonhard Zeugheer, heute Museum Oskar Reinhart Foto: winbib, Jakob Sulzberger-Ziegler (Signatur 034330_O)
Mit der Beseitigung der Stadtbefestigung öffnete sich Raum für die Stadterweiterung und für öffentliche Bauten, die die Altstadt noch heute umgeben. Den Anfang machte die Knabenschule, heute Kunstsammlung, Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten. Das Gebäude wurde 1838/42 von Zürcher Klassizisten Leonhard Zeugheer als Knabenschule erbaut. Die vielseitige Nutzung beinhaltete nebst der Knabenschule auch das Gymnasium, die Industrieschule, die Stadtbibliothek und das Museum. Im 20. Jhdt. zog von den verschiedenen Benützern einer nach dem anderen aus Platzgründen aus, zuletzt im Jahre 1928 das Gymnasium. Nun diente das Gebäude der Verwaltung, in den dreissiger Jahren auch dem Arbeitsamt. Die Statuen über der Eingangstüre mögen sich über den Wandel der Dinge sehr gewundert haben und mancher Arbeitslose hat sich beim Schlange stehen den Kopf darüber zerbrochen, wen wohl die vier Figuren darstellen.

Es sind Ulrich Zwingli, Johann Heinrich Pestalozzi, der Naturforscher Conrad Gessner und Johann Georg Sulzer. Dieser Sulzer hat aber nichts mit Maschinen zu tun. Er ist zwar auch ein berühmter Winterthurer, aber ebenso ein berühmter Philosoph am Hofe Friedrich des Grossen. Die Statuen stammen von den Bildhauern J. L. Keiser (Standbilder Zwingli und Pestalozzi) und J. J. Öchslin (Standbilder Gessner und Sulzer). Die neue Nutzung ergab sich ab 1939 (Umbaukredit von 1,3 Mio. Franken durch Gemeinde bewilligt), als für die Bildersammlung von Oskar Reinhart die Räume neu konzipiert wurden. Fast 10 Jahre dauerte der Umbau nach den Plänen der Architekten Sträuli und Rüegger. 1951 wurde die neue Kunstsammlung, die der Sammler Oskar Reinhart der Stadt schenkte, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1993-1995 wurde eine Gesamtrenovation (Architekt Johann Frei) sowie der Ausbau des Dachgeschosses zu einem zusätzlichen Ausstellungsraum für Wechselausstellungen (dieser wurde mit einer aufwändigen Kunstlicht-Installation versehen) ausgeführt. Das gewählte Farb- und Materialkonzept geht individuell auf die zeittypischen Merkmale der verschiedenen Epochen ein, aus welchen die in den einzelnen Räumen ausgestellten Bilder stammen.

Das gewählte Farb- und Materialkonzept geht individuell auf die zeittypischen Merkmale der verschiedenen Epochen ein, aus welchen die in den einzelnen Räumen ausgestellten Bilder stammen. Seit Herbst 2016 sind im Erdbeschoss des Museums Oskar Reinhart auch die beiden Privat-Sammlungen Briner und Kern untergebracht. Diese bedeutenden Sammlungen „Holländische Kleinmeister“ und Bildnisminiaturen waren ab 1970 im Rathaus in eigenen Räumen untergebracht gewesen. Beachten Sie dazu den separaten Glossar-Artikel.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023
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