Kunst im öffentlichen Raum

Kunstkasten

Seit 1999 steht der Kunstkasten an diesem ganz speziellen Ort am südlichen Rand des Katharina-Sulzer-Platzes. Er zeigt sechs bis acht Kunstwerke während eines Jahres. Immer neue Künstlerinnen und Künstler übernehmen die Herausforderung, in diesem aussergewöhnlichen Ausstellungsraum Kunst zu zeigen.


Baujahr
1999


Adresse
Kunstkasten
Katharina-Sulzer-Platz
8400 Winterthur
2001: Kunstkasten mit Kunst von Pietro Mattioli Foto: winbib, Heinz Diener (Signatur FotDig_Lb_001-412)

Der neue Stadtteil, wo Jahrzehnte lang das Unternehmen SULZER vielseitigste Maschinen herstellte, liegt direkt neben dem Stadtzentrum. Es gibt zwar noch ehemalige Fabrikhallen, aber Maschinen in allen Grössen werden keine mehr produziert. Dass einige dieser Gebäude erhalten geblieben sind, ist dem Heimatschutz zu verdanken. Die grossen Hallen wurden umgenutzt um sie neuen Verwendungszwecken zuzuführen. Der Stadtteil, fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, zählt heute zu den belebtesten der Stadt. Hier stossen Welten aufeinander: Es sind hier versammelt: Halle53, Loftwohnungen, grosse Baustellen, Kraftfeld und Skills-Park, das Kino Cameo, Werkstätten und Ateliers und einen Strassenzug entfernt residiert die Stadtverwaltung und die AXA.

Die meisten Passanten bringt die Hochschule hierher, deren Institute auf dem Gelände verteilt sind. Hier mitten drin steht er seit 1999, der Kunstkasten. In seiner heutigen Gestalt wurde er vom Architekt Markus Bellwald entworfen. Er steht verschoben auf seinem Sockel, wie wenn ein Kran ihn provisorisch dahingestellt hätte. Er war von Anfang an eine schräge Sache, sagen engagierte Kunstsachverständige. Die Integration in den Platz wurde damals von Walter Mumenthaler von Sulzer Immobilien unterstützt und teilweise auch finanziert. Entstanden war er noch früher, Ende der 90er-Jahre, aus einem Schaukasten der Firma Hasler an der Konradstrasse.

Eine Gruppe um die Künstlerin Franziska Matter hat es gewagt zwischen Strassen, neuen und alten Bauten ein Kunstprojekt zu lancieren. In der Zwischenzeit hat der Kunstkasten nichts von seiner Aktualität verloren. Kunst muss allen zugänglich sein, sie hat öffentlichen Charakter, heisst das Credo. Sechs bis acht Ausstellungen pro Jahr gibt es, wobei die Kuratorinnen Judith Weidmann und Karin Wiesendanger öfter Kunstschaffende anfragen, als dass Bewerbungen eingehen. Aber das kleinste Museum Winterthurs lebt, gedeiht und fordert heraus.

Bibliografie

    Kunstkasten Sulzerareal

    • Einträge ab 2011

      Auf einen Ingwertee mit dem Kuratorinnen-Duo baronenbreu. In: Coucou, Nr. 116 (2023). S. 37. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Landbote 2000/37.
      Ausstellungen siehe auch einzelne Künstler.
      Klangwelten, von Véronique Zissau.
      Urs Frei: Landbote 2000/254.
      Rahel Hegnauer, Baustellen-Voyeurismus: Landbote 2002/148.
      Tina Z'Rotz und Muriel Utinger: Landbote 2003/97.
      Winterthurer Jahrbuch 2003 von Adrian Mebold, m.Abb. --Neu aufgestellt: Landbote 2004/151 1Abb.
      Markus Müller: Landbote 2006/143 1Abb.
      Kuratorinnen: Landbote 2006/278 1Abb.
      Nicole Hoesli: Landbote 2008/43 1Abb.
      Thomas Vinson: Landbote 2008/153 von Iris Wolfensberger, 1Abb.
      Hyun-Bi Gerhard-Choi: Landbote 2008/214 Wishes, 1Abb.
      Barbara Stirnimann: Landbote 2008/250 1Abb.
      Katja Kunz "Löwenzahm": Landbote 2009/108 von Iris Wolfensberger , 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
03.03.2022