KMU und Gewerbe
Maag Recycling AG
Werkstrasse 12
Den Recy-Hof des Unternehmens Maag kennt eigentlich jeder Winterthurer. Neben der Stadtrainbrücke im Grüze-Quartier ist diese Sammelstelle für Abfall aller Art angesiedelt. Seit 70 Jahren ist das Familienunternehmen Maag Recycling für Entsorgung und Wiederverwertung zuständig.
Adresse
Maag Recycling AG
Werkstrasse 12
8400 Winterthur
2002: Industriepark Oberwinterthur, Halle 615, neuer Standort der Maag AG
Foto: winbib, Heinz Diener (Signatur FotDig_Lb_001-643)
1942 begann der Vater des heutigen Firmeninhabers Max Maag in Töss, später im Dättnau mit dem Sammeln von Zeitungen und Lumpen. In den 1970er-Jahren übernahm sein Sohn Werner nach einem Jurastudium das Geschäft. Um die Ausweitung der Materialien für Entsorgung und Wiederverwertung sicherzustellen, benötigte die Firma mehr Raum. Als neuer Standort wurde die ehemalige Betriebsstoffzentrale des Coop Winterthur in der Grüze gefunden. Nach anfänglichem Wiederstand der Anwohner konnte der Betriebsablauf so optimiert werden, dass die Anlagen den neuen Abläufen angepasst und vergrössert werden konnten. Wichtig ist dieser Standort auch, da ein direkter Bahnanschluss bereit steht.
Jährlich werden 65‘000 Tonnen Material bewegt, wovon der grössere Teil per Bahn abtransportiert wird. Die Herkunft des Recycling-Materials war anfänglich ausschliesslich aus Industrie und Gewerbe. Heute ist der Anteil von privaten Entsorgern grösser. Ein nicht kleiner Teil wird von Privaten direkt im Recy-Hof abgegeben, wo für jedes Sammelgut ein geeigneter Behälter bereit steht. Was nicht in einen solchen Container passt, kann an einer Abgabestelle gegen eine Gebühr abgegeben werden. Das immer freundliche Personal ist stets präsent und hilfsbereit. Maag Recycling ist in 90 umliegenden Gemeinden verantwortlich für die Wertstoffsammelstellen. Das Sammelgut der Stadt, das nicht in die Kehrichtverbrennung soll, wird von den Stadtwerken zusammengetragen und ebenfalls bei Maag abgeliefert.
Auf dem Geschäftsareal herrscht immer ein emsiges Treiben. Der kleine Personenwagen eines privaten Ablieferers und die grossen Lastwagen, teils sogar mit Anhänger, begegnen sich auf dem engen Strassenraum. Über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das gute Gelingen zuständig. Dank Maag war Winterthur die erste Stadt, die Glas nach Farben getrennt sammelt. Und immer wieder wird neues sinnvolles Sammelgut „erfunden“. Seit 2012 werden auch Getränkekartons eingesammelt und müssen nicht mehr über den Hauskehricht entsorgt werden. Erst in sechs Kantonen gibt es Sammelstellen für Getränkekartons und eine davon ist in Winterthur bei Maag. Der Firmeninhaber der Max Maag AG, Maag Altpapier AG Dr. iur. Werner Maag, Verwaltungsratspräsident Maag-Recycling, schreibt über sein Leitbild: „Unser Leitbild ist ein Orientierungsrahmen, keine detaillierte Handlungsanweisung.
Es bildet die Grundlage einer offenen, demokratischen und rechtskonformen Unternehmenskultur, die wir jeden Tag aufs Neue mit Leben erfüllen müssen. Maag will nicht nur als Recycling-Betrieb wahrgenommen werden, sondern auch als seriöser, glaubhafter und zuverlässiger Partner – bei Kunden, Lieferanten, Abnehmern und Beschäftigten ebenso wie bei Kommunen und Behörden.
Dies ist eine der wesentlichen Voraussetzungen um unser unternehmerisches Ziel zu erreichen: Die regionale Marktführerschaft im Entsorgungsbereich zu behaupten und auszubauen. Unsere Leitlinien basieren auf Loyalität und Kundennutzen.“
4. Generation übernimmt bei Maag Recycling
Zu Beginn des Jahrs 2016 übernahm Judith Maag, Tochter von Werner Maag, ehemaliger Geschäftsführe, die Firmenleitung von Maag Recycling. Die damals 29-Jährige freut sich auf die Herausforderung. 2008 war Werner Maag von der Führungsspitze zurückgetreten und das Steuer Kurt Kohler übergegen. Dann ging Kohler in Pension und die Geschäftsleitung kehrt wieder an die Familie zurück. Tochter Judith, die ein Studium in Umweltnaturwissenschaften absolviert hat, übernahm das Familienunternehmen. So fremd ist ihr natürlich das väterliche Unternehmen nicht. Bereits als Kind war sie oft im Firmengelände herumgerannt und hatte somit die Abläufe kennengelernt. Die Herausforderung, Chefin von 65 Mitarbeitenden zu übernehmen, hatte sie dann gerne übernommen. Es werden einige Unwägbarkeiten zu bekämpfen sein. Die Branche spürte den Eurocrash und die tiefen Rohstoffpreise. Zudem hatte es weniger Recyclingmaterial auf dem Markt, weil die Produktions-Industrie rückläufig war. Judith Maag gab sich bei der Übernahme der Geschäftsführung zuversichtlich. Sie habe viele Ideen, aber bevor sie etwas Neues anreisse, wolle sie sich einen Überblick verschaffen.