Vereine und Verbände

Männerchor Winterthur-Seen

Der Männerchor Winterthur-Seen entstand 2012 durch den Zusammenschluss des Männerchors Frohsinn Seen mit dem Männerchor Seen. 2019 nach 175 Jahren, zählt der Chor 25 Aktive. Sieben Sänger stammen aus dem Männerchor Seen, 12 aus dem Männerchor Frohsinn Seen — davon 4 auch aus der Liedertafel Winterthur— und fünf aus dem Männerchor Iberg.


Gründungsdatum
1844


Am 6. November 1844 gründeten sechs junge, sangesfreudige Seemer einen Gesangsverein. Als Ziele wurdenIm Mai 1891 wurde vom Männerchor Seen die 600-Jahr-Bundesfeier in Seen im Freien gefeiert. Im Mittelpunkt stand die Aufführung des Schauspiels «Wilhelm Tell». in den Statuten verankert: Förderung des Gesangs und jeder der Freude am Gesang hat ist im Verein willkommen. Ferner wurde festgehalten, dass der Verein an den Gesangsfesten des Bezirksvereins teilnimmt und es werden anderweitige Vergnügungen wie Reisen, Theaterspiele und Unterhaltungsabende organisiert. Ein erstes Banner aus den 1850er Jahren begleitete den Verein bis 1905. 1878 wurde eine erste Unterhaltung mit Theateraufführung durchgeführt. Das Theaterspiel bereitete den Seemer-Sängern offensichtlich viel Vergnügen, was bis in die 1990-er Jahre hinein beibehalten wurde.

Zweimal wurde es mit grossem Erfolg aufgeführt. Im Gebiet «Pünten» war eine grosse Bühne mit 2000 Stehplätzen und 3500 Sitzplätzen aufgestellt. Regelmässig wurden an den Abendunterhaltungen Theater auf der Kronenbühne aufgeführt. 1900 zählte der Verein 42 Aktivsänger, zwei Ehren- und 77 Passivmitglieder. 1905 wurde in der Gemeinde für eine neue Fahne Geld gesammelt. Am 28. Mai 1905 kam es zur Fahnenweihe. 1912 öffnete sich der Verein und führte den Bezirkssängertag durch. Dazu wurde an der Kanzleistrasse eine Festhütte aufgestellt. 3000 Besucher fanden darin einen Platz. Von 1844 bis 1947 waren 23 Dirigenten für den Verein mit unterschiedlichem Erfolg tätig. Der 1947 neu gewählte Dirigent Emil Schenk konnte seine Sänger wieder zu neuen Höchstleistungen motivieren.

Es begann eine eigentliche "Ära Schenk". Der Verein kam zu hoher Anerkennung an Bezirks-, Kantonalen und Eidgenössischen Sängerfesten und machte sich mit verschiedenen Konzerten auch bei der Seemer Bevölkerung beliebt. Es gab in diesen Jahren zahlreiche Bezirksfeste und Kirchenkonzerte. 1967 war die Teilnahme am Eidg. Sängerfest in Luzern ein Highlight. Die Sänger kamen mit Goldkranz nach Hause und durften einen grossartigen Empfang in Seen erleben. Von 1958 bis ins Jahr 1969, in dem das 125-jährige Jubiläum gefeiert wurde, ging die Mitgliederzahl des Männerchors Seen mit über 60 Personen einem Höchststand entgegen. Der absolute Sängerhöchststand wurde 1970 mit 66 Aktiven erreicht. Zum Jubiläum „125 Jahre Männerchor Seen“ wurde 1969 ein grosses Schubertkonzert in der Kirche Seen aufgeführt. 1981 bekam der Verein ein neues Banner. Die neue Fahne begleitete erstmals den Verein ans Kantonale Sängerfest in Appenzell, wo mit Erfolg am Wettsingen teilgenommen wurde. Ab 1978 begann auch der Standbetrieb des Vereins am Albanifest. Diese Aktivität dauerte bis 1992 und wurde schon ab 1982 ergänzt durch das Rössligassfest und später durch die Teilnahme an der Seemer Dorfet abgelöst. Bis 2012 wurde diese Beteiligung weitergeführt.

Nach 43 Jahren legte Musikdirektor Emil Schenk 1990 seinen Dirigentenstab nieder. Viele Erfolge durften die Seemer Sänger mit ihm erleben. Im September 1990 wurde er an einer Feier würdig verabschiedet. Leider verstarb Emil Schenk bereits 1992 an einer schweren Krankheit. Der verdiente Ehrendirigent bleibt in bester Erinnerung. Der Männerchor Seen feierte am 4. Juni 1994 seinen 150. Geburtstag mit einem Jubiläumsfest und mit einem Umzug durch Seen. Ergänzt wurde der Anlass mit Festakt, Bankett und Tanz im Kirchgemeindehaus Seen. Am 6. November 1994 fand in der Kirche St. Urban ein Jubiläumskonzert statt. Die Aktiven selber wurde mit einer Sängerreise belohnt. Mit Musikdirektor Jakob Greminger aus Weinfelden, hatte der Verein im Jahre 1990 wieder einen würdigen musikalischen Leiter gefunden, der die vor 150 Jahren begonnene Arbeit mit grossem Sachverstand weiterführte. Jack Greminger verstarb schon 1995. Die auf ihn nachfolgenden Dirigenten Thomas Buchmann und Luzia Kalus blieben beim Verein leider nur wenige Jahre.

Zum Glück konnte der Chor dann mit Reto Stocker Ende 2004 einen Musiker verpflichten, der den Chor nochmals mit Erfolg prägte. Er war es, der den Verein zu zahlreichen Auftritten auch mit anderen Chören führte. So konnten wir auch mit der Mithilfe «seiner» Eulach-Voices schöne Konzerterfolge feiern. Es folgten in diesen Jahren zahlreiche Teilnahmen an Auftritten und Sängerfesten wie das Chorfestival des Bezirksgesangsvereins, das Eidg. Gesangsfest Weinfelden 2008. Konzerte mit dem befreundeten Chor Schwerzenbach 2006 und Auftritte mit dem Postmännerchor Zürich 2009 und 2011 ergänzten das vielfältige und aktive Programm. Reto Stocker blieb bei unserem Chor bis zu seiner Pensionierung Ende 2012. Zeitlich passte das auch sehr gut mit dem Beitritt des Männerchors Frohsinn Seen zusammen, deren Dirigent Ruedi Graf ab dann den Taktstock übernahm.

Ab 1994 gab es abnehmende Mitgliederzahlen. Und die Zeit nach 2000 brachte definitive Anzeichen, dass es mit dem Mitgliederstand weiter steil bergab ging; von 2005 mit 30 Aktiven nahm der Bestand 2011 auf 23 Aktive ab. Der Männerchor Seen konnte sich somit immerhin über mehr als 160 Jahre selbst erhalten. Die Mitgliedersituation führte zu intensiven Überlegungen und Gesprächen in Seen mit dem Männerchor Frohsinn. Daraus entstand zuerst ein gemeinsames Gesangsjahr 2011 und führte im Jahr 2012 zum Zusammenschluss. Damit gelang ein Neuanfang, der mit einer Statutenänderung und einem neuen Namen vollzogen wurde. Ab 2012 nennt sich der Verein Männerchor Winterthur-Seen. Textvorlage und Unterstützung: Thomas Wertli

Der Männerchor Winterthur-Seen entstand 2012 durch den Zusammenschluss der vier Chöre Männerchor Seen (gegründet 1844), Männerchor Frohsinn Seen (gegründet 1887), Männerchor Iberg (gegründet 1891) und der Liedertafel Winterthur (gegründet 1971, aufgelöst 2004). Die Anfangsjahre des Männerchors fielen in die Zeit der Einführung der ersten Bundesverfassung 1848 und dem 6. Eidgenössische Sängerfest, das 1854 in Winterthur stattgefunden hat. Dieser denkwürdige Anlass fand damals in der noch eher mittelalterlichen mit Mauern und Toren bewehrten Stadt statt. Der Männerchor Seen und der Frohsinn Winterthur nahmen am Fest teil — allerdings nicht am Wettgesang. Seen war zu jener Zeit eine eigene politische Gemeinde mit ländlichem Charakter mit zirka 1600 Einwohnern.

Bibliografie

    Männerchor Seen

    • Einträge ab 2011

      Männerchor Winterthur-Seen (Hrsg.): 175 Jahre Männerchor Winterthur-Seen. "Frau Musica zur Ehr". Winterthur, 2019. 24 S., ill.
      Nachruf für Ruedi "Guschti" Graf, Dirigent. In: Seemer Bote, Nr. 267 (2021). S. 32. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      150 Jahre: Landbote 1994/129 1Abb. - Weinländer Zeitung 1994/64 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023