Politik

Marie Walter-Hüni

Gewerkschafterin, 1872–1949

Marie Walter-Hüni kam am 15. April 1872 in Uetikon am See zur Welt und starb am 2. September 1949 in Schies. Sie machte sich einen Namen al Gewerkschafterin und Frauenrechtlerin.


Geburtsort
Uetikon

Geboren
15.04.1872

Gestorben
02.09.1949


Marie Hüni wuchs in einem gut behüteten Elternhaus auf. Ihr Vater Hans Jakob war Lehrer. Nach den Schuljahren besuchte sie das Lehrerseminar in Küsnacht. 1896 heiratete sie den Lehrer und Redaktor Emil Walter. Sie löste 1908 Margarethe Faas-Hardegger als Arbeiterinnensekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds ab. Unter ihrer Leitung werden die Arbeiterinnenvereine zunehmend in die Schweizer Arbeiterbewegung integriert. Bis zu ihrer Scheidung 1910 lebte die Familie in Winterthur. Sie zog ihre beiden Kinder alleine gross. Von 1909 bis 1918 war Marie Walter-Hüni Redaktorin der gewerkschaftlichen Frauenzeitschrift "Die Vorkämpferin". Zur gleichen Zeit bis 1924 arbeitet sie als Arbeiterinnensekretärin beim Gewerkschaftsbund. Nach einem Streit mit dem Vorstand des SGB wurde Margarethe Faas-Hardegger als Arbeiterinnensekretärin des Gewerkschaftsbundes entlassen und ihre Stelle mit Marie Walter-Hüni neu besetzt. Mit kämpferischen Artikeln und Publikationen setzte sie sich für Verbesserungen der Arbeiterschaft und insbesonders der Frauen ein. 1910 organisierte sie die erste Frauenkonferenz für Arbeiterinnen in St. Gallen.

Als Delegierte nahm sie an der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen teil und propagierte fortan die Integration der Arbeiterinnen in den sozialistischen Männerorganisationen. Hüni gehörte dem rechten Flügel der sozialdemokratischen Partei an. Marie Hüni war auch die langjährige Präsidentin des 1918 aufgelösten Arbeiterinnenverbandes. Ihr Ziel war nicht in erster Linie die Einführung des Frauenstimmrechts, sondern eher das Ende der Ausbeutung und der Sieg des Proletariats. Die rechtlich ebenbürtige Stellung der Frauen als klassenbewusste Genossinnen der Arbeiter war dabei selbstverständlich. Ab 1918 verlor sie zunehmend an Einfluss im Gewerkschaftsbund. Nach 1924 war sie in Bildungsarbeit und der Genossenschaftsbewegung engagiert. Sie starb am 2. September 1949 in Schiers.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2022