1956 eröffnete Frau Regula Maurer-Keller (†2000), Primarlehrerin, in ihrem Elternhaus eine Sonderschule mit drei hirngeschädigten Kindern. Bereits zwei Jahre später musste eine zweite Gruppe gebildet werden, da bereits zwölf Zöglinge zu unterrichten waren. Hans Rudolf Maurer-Keller (1926-2015) übernahm diese Sonderaufgabe. Die neue Schule wurde nun von der Stadt übernommen. 1960 wechselte die Schule vom privaten „Hirschengut“ ins städtische „Ochsnergut“ an der Museum-/Liebestrasse. Obschon auch da die räumlichen Verhältnisse nicht befriedigten, entwickelte sich die Schule dank dem unermüdlichen, grossen Einsatz der Lehrkräfte und der besseren ärztlichen Erfassung schnell. 1967 konnte eine besondere Kindergartengruppe formiert werden.
1971 wurde das eigene Schulhaus für die Maurerschule für 36 Kinder und Jugendliche am unteren Deutweg 83 in Betrieb genommen. Das Gebäude ist auf Grund der inneren Funktionen in einen Schultrakt, Zwischenbau und den Heimtrakt gegliedert. Sechs Unterrichtszimmer, davon ein Kindergarten, befinden sich im Erdgeschoss und sind um eine grosse Eingangshalle angeordnet. Diese Halle funktioniert auch als Liegehalle, Theaterraum und Turnhalle. Im Untergeschoss befinden sich ein Schwimmbassin, Therapieräume und ein Handfertigkeitsraum.
Im Zwischenbau sind nebst dem Verbindungsgang eine Sandbahn für Gehübungen, ein Rollstuhlraumeine Hydrotherapie und das Lehrerzimmer untergebracht. Der Heimtrakt schliesslich umfasst im EG den Essraum mit Küche und die Schlafräume und auch noch die Hauswartwohnung. Die Verantwortung für Planung und Bau trug der Architekt Max Krentel. Das pädagogische Konzept sah vor, dass die Kinder und Jugendlichen vom Kindergarten bis und mit Oberstufe an ein und demselben Ort unterrichtet und betreut werden. Integriert in den Betrieb ist ein Internat, wo bis zu fünf Betreute übernachten und somit die Eltern entlastet werden können. Bis ins Jahr 1995 nahm die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 64 zu. Um dem gestiegenen Therapie- und Raumbedarf zu entsprechen, wurde ein Gebäudeteil um ein zusätzliches Stockwerk erweitert und 1998 in Betrieb genommen. Bereits bei der Eröffnung waren die Platzprobleme wieder akut.
Im Jahre 2001 wurden die vier Oberstufenklassen mit 20 Schülerinnen und Schülern provisorisch in die städtische Zivilschutzanlage Ohrbühl ausgelagert. Die dortigen Verhältnisse entsprachen den Anforderungen und Bedürfnissen einer Schule für Jugendliche mit körperlichen und geistigen Behinderungen längerfristig nicht. An den drei Standorten am unteren Deutweg, im Provisorium in der Zivilschutzanlage Ohrbühl sowie in der Stiftung Brühlgut wurden 2006 70 Kinder und Jugendliche unterrichtet und betreut. Zusätzlich werden elf Kinder begleitet, die im Rahmen der integrativen Sonderschulung in reguläre Schulklassen integriert sind.
Um den künftigen Raumbedarf abzudecken, das Provisorium Ohrbühl zu schliessen und somit die Oberstufenabteilung wieder in den Schulbetrieb zu integrieren, wurde 2006 ein dreigeschossiger Erweiterungsbau mit einer Kleinturnhalle geplant. Das Projekt enthielt unter anderem zusätzliche Schul-, Werk-, Therapie- und Gruppenräume, eine Schulküche mit einem Ess- und Aufenthaltsraum sowie Räumlichkeiten für die Lehrpersonen. Bund und Kanton beteiligen sich an den Gesamtkosten von Fr. 9’310’000. Nach dieser Erweiterung sollen an der Mauerschule 80 Kinder und Jugendliche ihren Bedürfnissen entsprechend geschult, betreut und möglichst gut auf das Erwachsenen- und Erwerbsleben vorbereitet werden. Für den Erweiterungsbau und die notwendigen Anpassungen am bestehenden Gebäude werden Fr. 9’110'000 aufgewendet.