Schulbauten und Kindergärten

Maurerschule

Unterer Deutweg 83

An der Maurerschule werden Kinder und Jugendliche mit einer Körperbehinderung, einer Mehrfachbehinderung oder erheblichen Wahrnehmungsstörungen unterrichtet und gefördert. Jedes Kind soll in seiner Selbstständigkeit optimal gestärkt wird und seine Persönlichkeit entwickeln und entfalten können.


Baujahr
1971


Adresse
Maurerschule
Unterer Deutweg 83
8400 Winterthur
1956: Maurerschule, Regula Maurer-Keller beim Unterricht mit Schülern Foto: winbib, Michael Speich (Signatur FotSpeich_010-059)
1956 eröffnete Frau Regula Maurer-Keller (†2000), Primarlehrerin, in ihrem Elternhaus eine Sonderschule mit drei hirngeschädigten Kindern. Bereits zwei Jahre später musste eine zweite Gruppe gebildet werden, da bereits zwölf Zöglinge zu unterrichten waren. Hans Rudolf Maurer-Keller (1926-2015) übernahm diese Sonderaufgabe. Die neue Schule wurde nun von der Stadt übernommen. 1960 wechselte die Schule vom privaten „Hirschengut“ ins städtische „Ochsnergut“ an der Museum-/Liebestrasse. Obschon auch da die räumlichen Verhältnisse nicht befriedigten, entwickelte sich die Schule dank dem unermüdlichen, grossen Einsatz der Lehrkräfte und der besseren ärztlichen Erfassung schnell. 1967 konnte eine besondere Kindergartengruppe formiert werden.

1971 wurde das eigene Schulhaus für die Maurerschule für 36 Kinder und Jugendliche am unteren Deutweg 83 in Betrieb genommen. Das Gebäude ist auf Grund der inneren Funktionen in einen Schultrakt, Zwischenbau und den Heimtrakt gegliedert. Sechs Unterrichtszimmer, davon ein Kindergarten, befinden sich im Erdgeschoss und sind um eine grosse Eingangshalle angeordnet. Diese Halle funktioniert auch als Liegehalle, Theaterraum und Turnhalle. Im Untergeschoss befinden sich ein Schwimmbassin, Therapieräume und ein Handfertigkeitsraum.

Im Zwischenbau sind nebst dem Verbindungsgang eine Sandbahn für Gehübungen, ein Rollstuhlraumeine Hydrotherapie und das Lehrerzimmer untergebracht. Der Heimtrakt schliesslich umfasst im EG den Essraum mit Küche und die Schlafräume und auch noch die Hauswartwohnung. Die Verantwortung für Planung und Bau trug der Architekt Max Krentel. Das pädagogische Konzept sah vor, dass die Kinder und Jugendlichen vom Kindergarten bis und mit Oberstufe an ein und demselben Ort unterrichtet und betreut werden. Integriert in den Betrieb ist ein Internat, wo bis zu fünf Betreute übernachten und somit die Eltern entlastet werden können. Bis ins Jahr 1995 nahm die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 64 zu. Um dem gestiegenen Therapie- und Raumbedarf zu entsprechen, wurde ein Gebäudeteil um ein zusätzliches Stockwerk erweitert und 1998 in Betrieb genommen. Bereits bei der Eröffnung waren die Platzprobleme wieder akut.

Im Jahre 2001 wurden die vier Oberstufenklassen mit 20 Schülerinnen und Schülern provisorisch in die städtische Zivilschutzanlage Ohrbühl ausgelagert. Die dortigen Verhältnisse entsprachen den Anforderungen und Bedürfnissen einer Schule für Jugendliche mit körperlichen und geistigen Behinderungen längerfristig nicht. An den drei Standorten am unteren Deutweg, im Provisorium in der Zivilschutzanlage Ohrbühl sowie in der Stiftung Brühlgut wurden 2006 70 Kinder und Jugendliche unterrichtet und betreut. Zusätzlich werden elf Kinder begleitet, die im Rahmen der integrativen Sonderschulung in reguläre Schulklassen integriert sind.

Um den künftigen Raumbedarf abzudecken, das Provisorium Ohrbühl zu schliessen und somit die Oberstufenabteilung wieder in den Schulbetrieb zu integrieren, wurde 2006 ein dreigeschossiger Erweiterungsbau mit einer Kleinturnhalle geplant. Das Projekt enthielt unter anderem zusätzliche Schul-, Werk-, Therapie- und Gruppenräume, eine Schulküche mit einem Ess- und Aufenthaltsraum sowie Räumlichkeiten für die Lehrpersonen. Bund und Kanton beteiligen sich an den Gesamtkosten von Fr. 9’310’000. Nach dieser Erweiterung sollen an der Mauerschule 80 Kinder und Jugendliche ihren Bedürfnissen entsprechend geschult, betreut und möglichst gut auf das Erwachsenen- und Erwerbsleben vorbereitet werden. Für den Erweiterungsbau und die notwendigen Anpassungen am bestehenden Gebäude werden Fr. 9’110'000 aufgewendet.

Bibliografie

    Maurerschule, städtische Schule für cerebralgelähmte Kinder, Unterer Deutweg 83

    • Einträge 1991–2010

      Sanierung: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1995/88 m.Abb., 1996/55 m.Plänen. - Landbote 1995/254, 1996/158, 1998/271 1Abb. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1996/202. - Weinländer Zeitung 1996/86, 1998/136 1Abb.
      Leiter geht: Landbote 2001/290.
      50 Jahre: Winterthurer Jahrbuch 2006 von Beat Glogger und Andrea Jud, m.Abb.
      Erweiterung: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2006/3 m.Plänen. - Landbote 2004/154 1Abb., 2005/92 1Abb., Landbote 2005/111 Siegerprojekt, 1Abb., 2006/203 1Abb., 222 1Abb. - Abstimmung 2006/24.9. m.Abb. - Stadtblatt 2006/36 1Abb.
      Bau: Landbote 2007/125 1Abb.
      Kunst am Bau: Landbote 2008/212 Claudia und Julia Müller.
      Erweituerunsbau: Landbote 2009/148 Kubisch schlicht..., von Ulrich Scheibler, m.Abb.
      Kunst am Bau "Monsieur Rouge": Landbote 2009/203 1Abb.

    Maurer, Hans Rudolf, 1926-2015, Leiter der Maurerschule für Cerebralgelähmte

    • Einträge ab 2011

      Geiser, Regula: Hansruedi Maurer. In: Winterthurer Jahrbuch, S. 166. m. Abb.

      Einträge 1991–2010

      Preis der Peter Hans Frey-Stiftung: Winterthurer Arbeiterzeitung 1991/260. - Zürcher Oberländer 1991/262 1Abb. . Landbote 1991/261 1Abb.
      Rücktritt aus Stiftungsrat Bärbeli Stiftung; Entwicklung Maurerschule: Landbote 1996/154 m.Abb.

    Maurer, Regula, 1928-2000, Leiterin der Schule für Cerebralgelähmte

    • Einträge 1991–2010

      Preis der Peter Hans Frey-Stiftung: Winterthurer Arbeiterzeitung 1991/260. - Zürcher Oberländer 1991/262 1Abb. . Landbote 1991/261 1Abb.
      Rücktritt aus Stiftungsrat Bärbeli Stiftung: Landbote 1996/154 m.Abb.
      Landbote 2000/12 von Aurelia Favre. - Winterthurer Jahrbuch 2001 S. 209, 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2023