KMU und Gewerbe

Meyerhofer & Co.

Meyerhofer & Co. war ein Traditionsfirma in Winterthur. Rund 150 Jahre war das Unternehmen in der Sparte grafische Erzeugnisse der Papier- und Kartonagen-Industrie tätig.


Gründungsdatum
1840


Adresse
Meyerhofer & Co
Neuwiesenstrasse 69
8400 Winterthur
1904: Neuwiesenstrasse 69, Fabrikgebäude Meyerhofer & Fries Lithographische Anstalt, mit Wohnhaus Foto: winbib (Signatur 062148)

Das Unternehmen Meyerhofer & Co., das gegen Ende des 20. Jhdt. eingegangen ist, bestand seit 1840. Unter dem Namen Maugweiler’schen lithographischer Kleinbetrieb mit drei bis vier Handpressen wirkte die Firma im Adlerhof am Obertor. 1876 übernahm J. Meyerhofer-Fries das Geschäft. Er zügelte damit an die Stadthausstrasse 29 (heute vis-à-vis Parkhotel), wo eine Flachdruckschnellpresse aufgestellt wurde. Der Betrieb florierte und bereits 1887 wurde in einem Neubau an der Haldenstrasse 1 erstellt. 1890 wurde eine Akzidenzdruckerei angegliedert. Gegen die Jahrhundertwende kam die Verpackungsmittel-Herstellung auf. Dieser Entwicklung folgte das Unternehmen Meyerhofer und schaffte die entsprechenden Spezialmaschinen an. Wieder wurden die Fabrikationsräume zu eng. 1899 entschloss man sich für einen Fabrikneubau an der Ecke Wülflingerstrasse/Neuwiesenstrasse.

1904 entstand noch das Geschäftshaus direkt an der Wülflingerstrasse. Gleichzeitig wurde mit der Aufnahme des Farbdruckprägeverfahrens die Leistungsfähigkeit erweitert. 1929 folgte die Aufstellung verschiedener Beutelklebemaschinen und 1932 die Einrichtung der Offsetdruckerei. Durch die Zuspitzung der Zollverhältnisse sah man sich gezwungen im Ausland Zweigniederlassungen zu gründen. Die erste entstand 1907 in Konstanz, 1911 folgte Lörrach und 1931 eine im französischen St. Louis bei Basel. In den Folgejahren passte das Unternehmen ihre Struktur in der Druck- und Kartonageabteilungen laufend an, um den Kundenwünschen gerecht zu werden. Gegen Ende des 20. Jhdt. verschwand die Firma von der Bildfläche.

Personen

Carl Meyerhofer kam 1875 als zweijähriger mit seinen Eltern nach Winterthur. Zusammen mit seinem Stiefbruder A. Fries übernahm er das väterliche Geschäft. 1954 verstarb er 81-jährig. Bruno Schürch-Weilenmann (7.12.1923-10.02.2012) stieg nach unvollendetem Theologiestudium in die väterliche Firma, die Meyerhofer AG ein und übernahm nach dem Tode seines Vaters deren Leitung. Schon früh interessierte er sich für Politik und trat Mitte der 1940er-Jahre der demokratischen Partei bei. Als Parteisekretär, als Präsident der Sektion Altstadt und als Vertreter im Schulrat war er aktiv. Nach der Fusion mit der Freisinnigen Partei sass Schürch als Vertreter der FDP 12 Jahre im Kantonsrat, 1982/83 als deren Präsident. 1970 bis 1990war Schürch Präsident des Hauseigentümerverbands und ab 1983 war er Bankrat der ZKB. 1986 bis zu seiner Pensionierung 1989 war er Präsident des Bankrats.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
24.02.2022