Museen, Sammlungen und Bibliotheken
Museum Briner und Kern
1970–2014
In diesem kleinen, exquisiten Museum im Rathaus, eröffnet 1970, vereinten sich die der Stadt Winterthur vermachten Sammlungen der Herren Briner und Kern. Die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts und Porträtminiaturen standen dabei im Mittelpunkt. Im Oktober 2014 wurde es geschlossen. Die Renaissance fand im Hebst 2016 im Museum Oskar Reinhart auf der anderen Seite der Stadthausstrasse statt.
Adresse
Museum Briner und Kern
Stadthausstrasse 57
8400 Winterthur
2006: Museum Briner und Kern, Buchvernissage Sammlungskatalog im Rathaus Festsaal. V.l.n.r.: Peter Wegmann (Kurator), Truus und Gerrit van Riemsdijk von der gleichnamigen Stiftung , Ria Hennink, Kulturattachée der Niederlande
Foto: winbib, Andreas Wolfensberger (Signatur FotDig_Lb_003-126)
Museum Briner und Kern war ein 1970 eröffnetes Kunstmuseum in Winterthur. Einen Schwerpunkt des Museums bildete die Sammlung von Jakob Briner (1882?1967), eines Zollbeamten, die vorwiegend holländische Malerei des 17. Jahrhunderts beinhaltete. Er vermachte 1967 seine Sammlung in Form einer Stiftung der Stadt Winterthur im Willen, dass daraus ein Museum entstehe. Kurz vor seinem Tod erfuhr er, dass seine Sammlung im Winterthurer Rathaus unterkommen könne.
Den zweiten Teil der Museumspräsentation bildete die Schenkung von Emil S. Kern (geboren 1914). Sie beinhaltete Bildnisminiaturen aus allen Epochen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert, die Kern der Stadt Winterthur 1998 vermacht hatte. Die über 500 Werke boten einen Überblick über die europäische Bildniskunst vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Portraitminiaturen sind Kleinstporträts, die von den Damen der Gesellschaft oft als Schmuck getragen wurden. Sie sollten an besondere Ereignisse wie Geburten oder Hochzeiten oder an Verstorbene erinnern. Diese Miniaturen sind in anderen Museen oft verborgene Schätze, im Museum Briner und Kern waren sie im Zentrum des Interesses.
Das Museum, das nach seinen Trägern eine Ausstellung von internationalem Format darstellt, ist seit jeher auf ein gedrücktes Interesse gestossen. Durch verschiedene Zukäufe machte es zwar immer wieder auf sich aufmerksam. Doch die Besucherzahl kam pro Jahr kaum über 1000 Personen hinaus. Im Jahre 2013 kam der Stiftungsrat unter dem Druck des schwindenden Stiftungskapitals zum Schluss, dass ein Strategiewechsel angezeigt sei. Im Vordergrund steht derzeit die Idee, die Sammlung Briner und Kern in das Kunstmuseum Oskar Reinhart am Stadtgarten zu integrieren. Es blieb vorderhand bei der Absicht. Die nötigen Räume im Museum Oskar Reinhart (anstelle der Abwartwohnung) liessen sich kurzfristig nicht realisieren. So wurde das Kleinod der Winterthurer Museumslandschaft per Ende Oktober 2014 geschlossen.