Nach dem Ersten Weltkrieg stieg in Winterthur die Nachfrage nach Badegelegenheiten im Freien rasant an. Neben dem 1911 eröffneten Freibad Geiselweid nutzte die Bevölkerung vor allem auch die Flüsse zum Baden. In der Töss gab es zwei beliebte Badeplätze: bei der Neumühle und im Tösskanal bei der Metzgerbrücke. Da die meisten Menschen damals nicht schwimmen konnten, waren sie auf Orte angewiesen, die nicht zu tief waren und keine starke Strömung hatten.
Um 1930 bildeten sich aus den Kreisen der Quartiervereine Töss und Nägelsee eine Schwimmbadkommission, die sich für den Ausbau des natürlichen Badeplatzes am Tösskanal zu einem Strandbad einsetzte. Solche Flussbäder schossen in den 1930er-Jahren wie Pilze aus dem Boden. Sie besassen einfache Infrastrukturen wie einen Badekleiderverleih sowie Dusch- und Garderobenkabinen. Wichtig war auch die Anwesenheit einer Bademeisterin oder eines Bademeisters, die oder der die Sicherheit der Badenden gewährleistete und sich um die Pflege der Anlage kümmerte – so auch beim Tösskanal.