Natur und Pärke

Naturgarten Lindberg

Am 23. Mai 2017 wurde der Naturgarten Lindberg in Oberwinterthur offiziell eröffnet. Somit ist diese Grünanlage für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie lädt zum Verweilen und Geniessen ein und ist ein Highlight mit wunderschönem Rundblick auf Stadt und Berge.


Baujahr
2017


2017: Naturgarten Lindberg Foto: winbib, Heinz Bächinger

Das Landstück am Waldrand vom Lindberg auf dem Zinzikerberg war zuvor eine Baumschule eines privaten Gartenbau-Unternehmens, das immer im Besitz der Stadt war. Die Naturwissenschaftliche Gesellschaft konnte auf Grund eines Legates wesentlich finanzielle Unterstützung gewähren. Der Naturgarten Lindberg soll kein Rummelplatz sein und werden. Es ist ein Freiluft-Schulhaus um Natur zu erleben. Der Naturgarten Lindberg soll zeigen, wie einheimische Biodiversität aussehen kann, ohne dabei den Charakter des Naturgebietes zu verändern. Er ist aber ein öffentlicher Park und für jedermann zugänglich. Nebst der schönen Aussicht fehlt auch eine Grillstelle nicht. Die Aufenthaltsqualität ist sehr hoch und wird bei vielen Besuchern Anerkennung und Freude auslösen.

2016 startete der Verein «Naturgartenstadt Winterthur» ein dreijähriges Versuchsprojekt. In öffentlichen Pärken, Grossüberbauungen und Industriebrachen, sowie in Einfamilienhaus-Gärten soll modellhaft aufgezeigt werden, wie sich die Biodiversität, also die pflanzliche und tierische Vielfalt, mit einfachen Massnahmen verbessern lässt. Den Anfang machte 2016 der Lindengutpark. 2017 war der Naturgarten Lindberg an der Reihe. Der Verein «Naturgartenstadt Winterthur» will modellhaft aufzeigen, wie man mit einer ansprechenden Gestaltung gleichzeitig auch neue ökologische Nischen schaffen kann. Nischen, die für Insekten, Amphibien und Reptilien wichtigen Lebensraum darstellen. Mit dem Naturgarten Lindberg wurde ein naturnahes Kleinod geschaffen, das zur Nachahmung animieren soll.

Das Anliegen des Vereins ist es, die Ausbreitung von Fremdpflanzen zu stoppen, andererseits aber auch die artenreiche einheimische Fauna und Flora zu unterstützen und aufzuzeigen, dass ansprechende, moderne Gestaltung und Ökologie keine Gegensätze sein müssen. Zwischen den so geschaffenen Inseln soll eine Vernetzung entstehen, die, Trittsteinen gleich, den Tieren den Wechsel von einer Insel zur anderen ermöglicht. Diese Trittsteine tragen so zur Vielfalt der Natur bei und helfen die biologische Verarmung zu bremsen. Ein Rundgang im Naturgarten Lindberg führt an acht Standorten vorbei. An diesen Punkten werden die Augen auf Lebensräume von Pflanzen und Tiere gelenkt. Mit sogenannten „Augenöffnern“ und Hinweistafeln wird auf spezielle Lebensräume von Pflanzen und Tieren hingewiesen.

Stichworte sind „Leben unter dem Baum“, „Leben im Hochbeet“, „Leben in der Blumenwiese“, „Leben in der Trockenmauer“, „Leben auf dem Trockenen“, „Leben in der Feuchtigkeit“, „Leben in der Wildhecke“ und „Leben im Asthaufen“. Damit das Leben am und im Wasser gezeigt werden kann, wurde der Tobelgraben, ein Bach der aus dem Lindbergwald hinausfliesst und eingetunnelt war, offen gelegt. Er schlängelt sich nun durch den Naturgarten. Diese Naturoase wurde vom Verein Naturgartenstadt, von Stadtgrün Winterthur, vom Naturmuseum, von der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft und dem Verein Grünwerk entwickelt. Auch die Schulen Oberwinterthurs konnten ihre Ideen einfliessen lassen. Kindergarten- und Schulklassen steht somit ein Landstück zur Verfügung, mit dem die Natur auf anschauliche und spielerische Art und Weise nähergebracht werden kann.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
03.03.2022