Verkehr und Infrastruktur

Neumarkt, Ost- und Nordseite

Seit 1814 dominiert das klassische Pfrundhaus und heutiges Alterszentrum die Ostseite des Platzes. Es hatte das sogenannte "Untere Spital" ersetzt, in dem Waisen, alte Leute, Kranke, Bettler und Gefangene untergebracht waren. Das erste Spital im heutigen Sinne entstand mit dem Kantonsspital im Äusseren Lind in den Jahren 1874-1876


Um 1910: Neumarkt mit Wochenmarkt Foto: winbib (Signatur FotSch_018-135)
Neben dem Pfrundhaus und Altersheim entstand 1854 das Bezirksgebäude (Architekt Staatsbauinspektor Johann Caspar Wolff). Der Bau galt als Muster für fortschrittliche Gefangenenverwahrung. Allerdings wurde das Gefängnis wenig später vor allem wegen den lockeren Sitten unter Verwalter Benz bekannt (Café Benz). 1964 wurde das Gebäude mit dem veralteten Gefängnis abgebrochen und durch einen Erweiterungsbau für das Altersheim ersetzt. Dieser Bauteil des Altersheimes wurde um 2000 wieder abgerissen und durch einen zweckmässigeren Neubau ersetzt und zum Alterszentrum erweitert. 2003 wurde der neugestaltete Neumarktplatz frei gegeben. Das Projekt ging aus einem Ideenwettbewerb aus.

Ziel war diesen Raum von der Technikumstrasse bis zur Stadthausstrasse, entsprechend dem Graben im Osten, als stadträumliche Einheit zu betonen. So wird die totale Ausebnung mit einer einheitlichen Pflästerung gestaltet. Um diese städtebaulich zusammengehörige Einheit von Kasinostrasse und Neumarkt deutlich zu machen, wurden innerhalb dieses Bereiches zwei Akzente gesetzt. Einerseits wird der Bereich des PKZ-Vorplatzes/Gartenwirtschaft Casino aufgewertet. Mit sechs neuen Kastanienbäumen wird eine Baumgruppe geschaffen, welche das gewünschte Ambiente schafft und den langgezogenen Strassenraum gegen die Stadthausstrasse abschliesst. Der zweite Akzent ist der eigentliche Neumarktplatz. Mir der Wahl des Belages und dem Belagmuster wurde er als eigenständiges Element ausgestaltet. Der Platzcharakter wird betont und die Verbindungsachse in den Hintergrund gedrängt.

Der Neumarktplatz als grösster Platz innerhalb der Winterthurer Altstadt soll Freiraum bleiben für die unterschiedlichsten Aktivitäten und Nutzungen. Seit 2001 ist der traditionelle Winterthurer Weihnachtsmarkt mit seinen stimmigen Holzhäuschen jedes Jahr im Dezember in diesem Raum ständiger Gast. Im ganzen Gestaltungsbereich ist der neue Belag als Natursteinpflästerung ausgeführt worden. Auf dem Neumarktplatz ist ein Bereich von ungefähr 30 auf 50 Meter mit Granitplatten eingefasst und mit zusätzlichen Natursteinbändern ein Platzmuster ausgeführt. Bildhaft formuliert ist der Neumarkt mit einem Teppich aus Natursteinen ausgestattet.

Bibliografie

    Neumarkt. Neugestaltung

    • Einträge 1991–2010

      Autofrei: Landbote 1993/118, 1995/27, 31, 42, 43, 1996/158. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1993/121, 1995/43, 1996/188. - NZZ 1995/27.
      Neugestaltung: Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 1996/92 m.Plänen, 2001/62 m. Plänen. - Landbote 1996/247 m.Abb., 1997/23, 237 1Abb. - Winterthurer Woche 1997/16 Veränderungen, m.Abb. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1997/120 m.Abb.
      Tages-Anzeiger 2000/13 1Abb.
      Ausebnung: Landbote 2000/262.
      Konflikte: Winterthurer Woche 2001/11 1Abb.
      Eine Baumreihe für die Stadt: 8400 Altstadt 2001/58 m.Abb.
      In: Forum Architektur: Landbote 2001/109.
      Steinteppich: Landbote 2001/152. - NZZ 2001/152 S.41. - Tages-Anzeiger 2001/152 m.Abb.
      Landbote 2001/222 1Abb. - NZZ 2001/222 S. 50. - Tages-Anzeiger 2001/222 Bäume; Chronik, 1Abb. [Winterthurer Dok.2001/31].
      Landbote 2003/71, 188. - Winterthurer Jahrbuch 2004 von Adrian Mebold, 1Abb. - In: Hönig, Roderick:Unterwegs in Zürich und Winterthur : Landschaftsarchitektur und Stadträume 2000-2009, 2009, m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023