Stadtkreise und Quartiere

Die Neustadt

Am oberen Ende der historischen Altstadt liegt das beschauliche Neustadtquartier mit seinen bescheidenen Arbeiterhäusern. Hier wohnten einst Handwerker und Kleinbürger. Heute ist die Neustadtgasse eine der schönsten, wenn nicht gar die schmuckste Gasse der ganzen Altstadt von Winterthur mit einem vielfältigen Angebot ab vom Mainstream.


Adresse
Um 1940: Neustadtgasse, gegen Norden Foto: winbib (Signatur 023595_O)

Der Teil zwischen Graben und Neumarkt, stellte die ursprüngliche Stadt dar, die mit Mauern umgeben war. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden im Osten die Neustadt, im Westen das Untertorquartier angebaut und die Stadtmauern erweitert. Durch die Stadt führt, als Fortsetzung der Zürcherstrasse und beim Obertor in die Römerstrasse übergehend, das von Häuserreihen eingeschlossene Stück einer uralten Verkehrsstrasse (Zürich-Bodensee), die Marktgasse. Am oberen Ende der Altstadt, in der Neustadt, wohnten einst die Handwerker und Kleinbürger. Bis heute hat das kleinmassstäbliche Geviert mit den niedrigen Häusern und den verwinkelten Hinterhöfen seinen Vorstadt-Charakter bewahrt. Die Gassen und Gässchen verführen zu Entdeckungsreisen in die schönsten Hinterhöfe von Winterthur. Die Neustadt ist auch Teil der verkehrsarmen Innenstadt. Nur Güterumschlag und Zufahrt zu noch vorhandenen privaten Parkplätzen ist gestattet.

Das Schlendern durch die Neustadtgasse lohnt sich. Die leider etwas abseits stehende Gasse wird gerne unbeachtet gelassen. Wer sie aber besucht ist entzückt vom pittoresken Charakter vom „Dorf“ in der Altstadt. Man entdeckt gastronomische, kunsthandwerkliche, musikalische, verschönernde und wohltuende Angebote mit teils einzigartigen Produkten. Der Bewohnerverein der Neustadtgasse beschreibt: „Die Auswahl reicht von wunderbar duftenden englischen Rosen über attraktive Wandtatoos, Karten und Stickers, dekorative Textilien aus nachhaltiger Produktion, zeitgenössischer Kunst und Kunstpostkarten, qualitativ hochstehenden Gitarren, finnischem Glas, feinsten Grappas, Rums und Whiskys, attraktivem Steinschmuck bis hin zu Antiquitäten sowie Weinen aus dem mediterranen Raum.

Oder geniessen Sie ein feines Mittagessen zu einem fairen Preis in einem kühlen, lauschigen Hinterhof, ein kühles Bier auf der Gasse oder lassen Sie sich mit einem neuen Haarschnitt verwöhnen. Oder lernen Sie perfekt gemachtes Kunsthandwerk kennen und schauen Sie einem Bildhauer, Drechsler, Buchbinder und einer Schneiderin über die Schulter oder besuchen Sie nach Voranmeldung eines der vielen Künstler-Ateliers.“ Fast alle Häuser an der Neustadtgasse sind im Verzeichnis der schutzwürdigen Häuser der Stadt Winterthur enthalten. Das verdienen sie auch! Diese Zeugen aus den Baujahren von 1350 bis in die zweite Hälfte des 19. Jhdt. sind alle sehr gut unterhalten und renoviert. Fast jedes einzelne ist ein Schmuckstück. Dass die Besitzer und Bewohner der Gasse engagierte Neustädtler sind, zeigt auch der verschiedenste Gassenschmuck, der die Gasse fast zur Wohnstube macht.

Das wohl kleinste Wohnhaus von Winterthur steht in der Neustadt

Bis vor kurzem war dieses Kleinod im Besitz der Stadt. 2014 stand es zum Verkauf. Das spezielle und schmucke Haus fand eine grosse interessierte Käuferschaft. Die Liegenschaft Neustadtgasse 18a wurde 1863 als Werkstatt erbaut. 1903 wurde das zweigeschossige Gebäude in ein Wohnhaus umgestaltet. Heute stellt es vermutlich das kleinste Wohnhaus der Winterthurer Altstadt dar. Als verputzter, spätbiedermeierlicher Fachwerkbau präsentiert es sich gegen die Neustadtgasse hin als giebelständiges Gebäude und gehört zu den wenigen freistehenden Häusern der Neustadt. 

Bibliografie

    Dättnau. Geschichte

    • Einträge ab 2011

      Bachmann, Sandra: Aus Dättnau weg? Niemals! In: Euses Blättli, Nr. 125 (2018). S. 6-8. m. Abb.
      Pettannice, Nadia: Dättnau: Von der Aussenwacht zum Stadtteil. Erinnerungen eines "Busbillett-Kindes". In: Der Tössemer, Nr. 1 (2021). S. 5. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Zur Schule über den Kronenrain: Tössemer 1997/2 von Hermann Pedergnana, 1Abb.
      Gedanken zur Gründung unseresQuartiers: Euses Blättli 1999/ .
      Unvollständige Auszüge aus der Quartiergeschichte: Tössemer 2000/1 von Regina Speiser, m.Abb.
      Dättnau, Geschlecht: Euses Blättli 2001/57 1Abb.
      Unser Dättnau um 1950-1960 aus der Sicht eines "Ur-Einwohners": Euses Blättli 2009/89 von Robert Brunner, m.Abb.

    Dättnau. Landschaft

    • Einträge 1991–2010

      Vielfältige Lebensräume: WUlfilo 2009/5 m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
10.02.2023