Wohnhäuser
Obere Hohlgasse 5–9
Die untere und die obere Hohlgasse in Oberwinterthur verbinden den eigentlichen Dorfkern mit der Frauenfelderstrasse bzw. dem ehemaligen Landwirtschaftsland entlang der Eulach. Entlang der beiden schmalen Strassen stehen noch heute pittoreske zu Wohnhäusern umgebaute Landwirtschaftsgebäude.
Adresse
Obere Hohlgasse 5–9
8404 Winterthur
1986: Obere Hohlgasse 5-9
Foto: winbib, Denkmalpflege Zürich (Signatur 065539)
Die Bauernhauszeile obere Hohlgasse 5-9 setzt sich aus drei Wohn- und einem Ökonomieteil zusammen. Das Haus Nr. 5 wurde 1927 an Stelle eines ehemaligen Ökonomiebaus neu erstellt. Die im Süden anschliessenden Wohnhäuser zeigen über dem massiven Erdgeschoss ein Sichtfachwerk und weisen noch barocke Substanz auf, die mindestens ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Die Stallscheune datiert aus der Zeit um 1800 und besteht aus einem Fachwerk mit durchgehenden Ständern.
Umbau in einem der ältesten Häuser der Region (Text aus dem Jahrbuch 2018)
Unterhalb der Römerstrasse steht eines der ältesten Zeilenhäuser nicht nur der Kernzone Oberwinterthur, sondern wahrscheinlich der ganzen Region: die Untere Hohlgasse 1 bis 9a. Der Gebäudekomplex birgt sechs Wohnhäuser einschliesslich zugehöriger Ökonomieteile. Es scheint, dass sich die räumliche Verschachtelung über einen längeren Zeitraum durch Erbteilungen und Erweiterungen ergeben hat. Anlässlich einer Renovation im Hausteil Nr. 9 konnte eine eingehendere Untersuchung der Holzkonstruktion gemacht werden, bei der auch den dendrochronologische Messungen vorgenommen wurden. Im Hausteil Nr. 9 treffen zwei verschiedene Dachstühle aufeinander. Der südliche Dachstuhl über dem ehemaligen Scheunenteil der Unteren Hohlgasse 9 datiert ins Baujahr 1422, der nördliche Dachstuhl über dem Wohnteil ins Jahr 1667 und die Holzkonstruktion im Erd- und ersten Obergeschoss ins Jahr 1783.
Die ältesten Gebäudebereiche wurden ursprünglich in Bohlenständer-Bauweise gezimmert. Später, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert, wurden verschiedene Bohlenwände durch Mauerwerk und Sichtfachwerk ersetzt. Die Wohnteile zeigen in ihrer Tiefe eine räumliche Dreiteilung, bei der die Küchen jeweils in der Hausmitte und die Stuben bei den Fassaden angeordnet sind. In den Küchen loderten offene Feuer, der Rauch entwich durch offene Bretterkamine, sodass auch heute noch russgeschwärzte Balken in der Dachkonstruktion zu sehen sind. Der Hausbereich Nr. 9 wurde nun mit weitgehendem Erhalt der bauzeitlichen Holzkonstruktion sanft renoviert.
Architektur: Lüscher Architektur &/Ingenieurbüro AG, Frauenfeld/Bauforschung: Peter Albertin, Winterthur Bauherrschaft: Beatrice Urweider