Wohnhäuser

Obere Schöntalstrasse 16–26

Als „Die «Billige» 2008 verlauten liess, dass die Arbeiterhäuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden sollen, schlugen die Bewohner Alarm Sie wehrten sich gegen diese Pläne. Es handelte sich dabei um eine klassische Arbeiterwohnungs-Überbauung, wie sie im Tössfeld/Töss zwischen den Fabrikarealen von SLM/Sulzer und Rieter in den 1920/30er-Jahren des 20. Jhdt. entstanden waren.


Baujahr
2010


Adresse
Obere Schöntalstrasse 16–26
8406 Winterthur
1988: Obere Schöntalstrasse 16-26 Foto: winbib, Hans-Peter Bärtschi (Signatur: 064283)
Die Hauseigentümerin, die «Gesellschaft für die Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur» will die drei Wohnblöcke mit günstigen Mietzinsen abreisen und eine Neuüberbauung erstellen. «Diese Häuser sind über 80 Jahre alt und am Ende ihres Lebenszyklus», begründet Martin Schmidli, Geschäftsführer der vom Volksmund «Billige» gerufenen Aktiengesellschaft. Dass Schmidli auch die Sulzer-Immobilienabteilung leitet, ist kein Zufall. Sulzer ist nebst verschiedenen Institutionen und Privaten Aktionärin der 1872 gegründeten Gesellschaft und verwaltet die Liegenschaften an der Oberen Schöntalstrasse. Und diese seien einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit, so Schmidli. Die Wärmedämmung sei ungenügend, die Strom- und Wasserleitungen überholungsbedürftig, die Küchen seien veraltet, die Wohnungen viel zu hellhörig, und die Raumaufteilung mit sogenannten «gefangenen Zimmern» entspreche nicht mehr den heutigen Ansprüchen.

36 Wohnungen umfassen diese drei Wohnblöcke. Die Mieter hingen an ihren Wohnräumen, sie hätten keine höheren Ansprüche und möchten hier wohnen bleiben. Sie wehrten sich gegen die Vernichtung von billigem Wohnraum. Die Vermieter-Gesellschaft lässt den Vorwurf, mit einer neuen Überbauung eine höhere Rendite erzielen zu wollen, nicht gelten. Es entstehen wieder günstige Wohnungen mit besseren Wärmeisolationen und für heutige Wohnansprüche genügend. Den Mietern wird für die Wohnungssuche geholfen, auch haben sie die Möglichkeit nach einer Übergangslösung in die Neubauten zurückzukehren. Per Ende April 2009 müssen alle Mieter ausgezogen sein, im Mai beginnen der Abbruch und der Neubau.

Das Projekt (Verfasser: Architekten Kollektiv) umfasste eine Bausumme von 10,6 Millionen Franken. Es entstanden zwei viergeschossige Häuser mit insgesamt 38 Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit 28 Parkplätzen vor. Auf dem Dach wurden Sonnenkollektoren montiert. Die Zweieinhalb- bis Fünfeinhalbzimmerwohnungen haben auch neu ein «hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis ». Die Mieten sind aber deutlich höher: Eine Dreieinhalb-Zimmerwohnung am Ort gabs bisher für 1000 Franken. 2011 waren die neuen Wohnungen bezogen. Bilder davon sind in der Galerie zu finden.

Bibliografie

    Obere Schöntalstrasse, Mehrfamilienhäuser der Gesellschaft zur Erstellung billiger Wohnhäuser GebW

    • Einträge ab 2011

      Felix, Christian: Gold für Winterthurs Wohnsiedlungen. In: Winterthurer Zeitungen, Nr. 14 (2022). S. 7. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Abbruch? Landbote 2008/164 1Abb., 271. - Stadtanzeiger 2008/30 1Abb.
      Einsprache: Landbote 2008/289.
      Brand: Landbote 2009/124 1Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023