Grosskonzerne
PanGas (vorher Sauerstoff- und Wasserstoff-Werke AG)
Industriestrasse 40
1920 entstand das Sauerstoffwerk im Osten der Stadt in der Grüze. Das Luzerner Unternehmen verlegte damals die Hauptproduktionsstätte nach Winterthur.
Adresse
PanGas
Werk Winterthur
Industriestrasse 40
8404 Winterthur
1998: Überbauung Gutschick / Grüzefeld, im Hintergrund Industrie Grüze, Pan Gas
Foto: winbib, Marc Dahinden (Signatur FotLb_002251)
Arnold Gmür gründete 1898 in Luzern die Stammfirma der heutigen PanGas. Damals produzierte das Unternehmen mit der ersten Wasserzersetzungsanlage der Schweiz Wasserstoff und Sauerstoff. Die Errichtung einer Filiale in Winterthur entstand aus den Erkenntnissen der Unzulänglichkeiten, die der erste Weltkrieg im Transportwesen aufgedeckt hatte. Als in den Jahren 1917 bis 1919 die Maschinenfabriken mit Arbeit überhäuft waren, konnte im ganzen Lande nicht genug Sauerstoff aufgetrieben werden. Vom Ausland her war dieses wichtige Hilfsmittel der Metallindustrie nicht erhältlich und der Transport der schweren Stahlflaschen erschwerte und verteuerte die Verteilung des im Inland fabrizierten Sauerstoffs gewaltig. In Erkenntnis dieser Sachlage verlegten die Sauerstoff- und Wasserstoff-Werke Luzern, auf Anregung von Direktor J. Züst, der nach dem im Jahr 1916 erfolgten plötzlichen Tod des Gründers Arnold Gmür die Gesellschaft leitete, die Hauptproduktionsstätte nach Winterthur. Damit gelangte die Produktion in unmittelbare Nähe des grössten Verbrauchers. Gebrüder Sulzer allein benötigte zu jener Zeit in ihren Werkstätten jährlich über 130‘000 m3 Sauerstoff. Direktor Züst war in Winterthur bekannt. Er hatte seine erste Ausbildung 1897/99 am Technikum gewonnen.
Die Beziehungen zwischen dem Sauerstoffwerk Luzern und Winterthur waren bereits zuvor rege gewesen, durch die Verbindung der Gebrüder Sulzer mit Karl von Linde, München, dem Pionier der Kältetechnik und Erfinder der Lufttrennung in Sauerstoff. Jahrzehnte lang liess die Linde-Gesellschaft ihre Eismaschinen und Kälteanlagen durch Sulzer herstellen. Die Beziehungen zwischen dem Sauerstoffwerk Luzern und Winterthur waren bereits zuvor rege gewesen, durch die Verbindung der Gebrüder Sulzer mit Karl von Linde, München, dem Pionier der Kältetechnik und Erfinder der Lufttrennung in Sauerstoff. Jahrzehnte lang liess die Linde-Gesellschaft ihre Eismaschinen und Kälteanlagen durch Sulzer herstellen. Die Dezentralisierung wurde stets weiter getrieben, um immer die Produktion in der Nähe der Grossverbraucher zu haben.
Bei keiner anderen Ware bestand ein so grosses Missverhältnis zwischen Inhalt und Verpackung (Tara).Beim Sauerstoff wog die Tara das Neunfache, beim Wasserstoff das hundertfünzigfache des Inhalts. Nebst Luzern und Winterthur bestanden bereits in den 1930er-Jahren Niederlassungen in Schaffhausen, Bischofszell, Rotkreuz, Vevey und Genf. Als weiteres Produkt produzierte die SWL in einem zweiten Werk in Seen (am Waldrand beim Hölderli) das transportfähige Acetylen-Dissous-Gas. Das Unternehmen gedieh, neue Produktionswerke und Gaslieferstellen entstanden. Der Apparatesektor entwickelte sich intensiv. Die vermehrte Anwendung der Gase in Gewerbe, Industrie und Medizin liess das Verkaufsprogramm stark anwachsen. So stark schliesslich, dass der Firmenname zu wenig über Tätigkeit und Angebot des Unternehmens aussagte. Aus diesem Grund schliesslich erfolgte 1984 die Namensänderung in «PanGas». Inzwischen ist Produktion und Vertrieb stark restrukturiert worden. Die Niederlassung Winterthur ist nur noch ein Verkaufspunkt. Die ehemaligen Produktionsräume sind fremdvermietet.