An der Landesausstellung 1883 in Zürich präsentierte sich der Pavillon ein erstes Mal der Öffentlichkeit. Als glücklich erwies sich die Wahl des Ausstellungsplatzes. Es wurde dazu die Platzpromenade (Platzspitz) ausersehen, und da waren es nun vor allem die Stadtzürcher, welche sich daran erfreuten. Der Landesausstellung von 1883 war es vorbehalten, die Platzpromenade wieder zu vollen Ehren zu ziehen. Das Hauptgebäude im Park, an der Stelle des heutigen Landesmuseums, war eine provisorische Festbaute. Eine Anzahl anderer Ausstellungsbauten und Pavillons einzelner Aussteller waren malerisch im Park zerstreut. Präsident der Schweiz. Ausstellungs Comission war Bundesrat Numa Droz (1844-1899) aus La Chaux-de-Fonds, Vorsteher des Handels- und Landwirtschaftsdepartementes. Der Sockel und das Fundament des Pavillons sind achteckig aus Zement und aus Kunststeinen gefasst. Die kurze Freitreppe betont den Willen, dem Pavillon im Empfangsbereich eine Basis zu geben, um so den Tempelcharakter zu betonen. Er besteht aus vier gusseisernen Stufen. Die unteren drei sind für den Regenabfluss und den Staub der Schuhe mit einem diagonalen Muster fein gelocht, die oberste Stufe zum Sitzplatz begrüsst den Eintretenden mit dem Schriftzug "L. von Roll'sche Eisenwerke Solothurn". Sieben gusseiserne Geländer sind mit den Säulen verschraubt.
Die plastische Seite mit Blumen und barocken Rankenornamenten ist gegen aussen gerichtet, die flache gegen innen. Die acht gusseisernen Säulen weisen über quadratischen Podestchen einen Schaft mit jugendstilartiger Blätterbasis und über dem Simschen auf Geländerlaufhöhe Rundsäulen, mit zweiseitigem Girlandenschmuck, eine ovale Spiegelform zierend, auf. Über einem Kompositionskapitell setzt sich die Säule mit quadratischem Querschnitt fort. Durchbrochene gusseiserne Bugdreiecke mit pflanzlichen Ornamenten bilden den korbbogen-förmigen Öffnungsabschluss. Der Dachaufbau zeigt im Gebälkbereich den klassischen Aufbau mit Fries, Kranzgesims und kleinen Aufsätzen, der durchbrochene Fries mit Pflanzen- und Vogelornamenten umfasst nicht beschriftete Schildchen. Das Kranzgesims ist über dem Eingang und auf den beiden Seiten des Achtecks mit je dieselben Allegorie geschmückt. Zwei bärtige Tritonen mit verschlungenen Fischschwänzen scheinen auf Meeresgirlanden und festem Handgriff das Schweizerwappen über dem Abgrund hochzuhalten. Das umrankte Wappen ist von einer Königskrone überdeckt. Die Dachhaut ist mit acht Blechen zur Kuppel geformt, es ist so ornamentiert, dass eine Art Biberschwanzziegelstruktur entsteht.
In jedem Ornamentfeld ist ein dreizapfiges Wappenmotiv eingeschrieben. Der Dachreiter zeigt über einem Vasenmotiv einen flammenartigen Abschluss und gegen vier Seiten Ranken mit achtblättrig in die Windrichtungen gerichteten Blumen. Der Pavillon wurde wahrscheinlich von den Architekten Alfred Chiodera (1850-1916) und Theophil Tschudy (1847-1911) entworfen. Diese Architekten bauten das Zürcher Schauspielhaus, Synagogen in Zürich & St. Gallen und 1895 die Villa Patumbah in Zürich. (Aus einem unveröffentlichten Gutachten von Dr. Hans-Peter Bärtschi 2002) Die Gartengestaltung der Landesausstellung 1883 erfolgte durch die Gartenarchitekten Evariste Mertens und Otto Fröbel. Evariste (François René) Mertens (* 1846 in Breda; † 1907 in Zürich) war ein Schweizer Gartenarchitekt belgischer Herkunft. Evariste Mertens stammte ursprünglich aus Belgien. Nach Abschluss der Studien am Institut Horticole in Gent und gärtnerischer Praxis in England und Frankreich kam er im Alter von 24 Jahren in die Schweiz, wo er mit seinem Studienkollegen Arnold Neher 1870 eine Gartenbaufirma in Schaffhausen gründete. Mit dem Gartenarchitekten Otto Karl Froebel war er an der Ausführung der Zürcher Quaianlagen maßgeblich beteiligt. 1889 gründete er eine eigene Gartenbaufirma in Zürich, die später von seinen Söhnen weitergeführt wurde. Neben öffentlichen Anlagen hat Mertens auch zahlreiche Privatgärten ausgeführt. Leopold Karl Theodor Fröbel (* 31. Juli 1810 in Griesheim, westlich von Darmstadt; † 3. März 1907 in Zürich) war ein Schweizer Kunstgärtner, Landschaftsarchitekt, Pflanzenzüchter und Gründer eines angesehenen Gartenbaubetriebes in Zürich, der ersten privaten Handelsgärtnerei der Schweiz.
Der Pavillon wurde zwei Jahre nach der Landesausstellung 1885 im Garten der neu erstellten Villa Lindstrasse 27 von Johann Georg Schoellhorn-Nonnenmacher (1837-1890) aufgestellt. J. G. Schoellhorn war als Getreidehändler von Oberurbach (Baden-Württemberg) mit der 1843 gegründeten Brauerei Haldengut in Winterthur verbunden. Als Haldengut seine Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte nahm er sich persönlich diesem Problem an. Nach regelmässigen Besuchen wurde er ab 1875 Mitinhaber der Brauerei Haldengut und ab 1888 Präsident des Verwaltungsrates der Haldengut AG. Bereits 1880 wurde die Familie Bürger von Winterthur. Nach seinem Tode 1890 übernahm sein Sohn Fritz Schoellhorn-Sträuli (1863-1933) die Leitung der Brauerei. Die Villa an der Lindstrasse 27 wurde 1885 von Architekt Ernst Jung durch J.G. Schoellhorn-Nonnenmacher erstellt. Sie wurde1892 mit einem Anbau West ergänzt und einer Eisenveranda durch die Architekten Jung & Bridler ergänzt. Bauherr war damals Carl Weinmann-Schoellhorn (1855-1896), Schwager von Johann Georg Schoellhorn- Nonnenmacher. Carl Weinmann hatte ein Ingenieurbüro, welches sich mit Projektierung und Ausführung von Wasserversorgungen für Gemeinden, industrielle Betriebe usw. befasste. Bereits im Alter von 41 Jahren starb Carl Weinmann als Kommandant des Bataillons 66 während eines Wiederholungskurses an einem Herzschlag. 2007 wurde die Villa abgebrochen. 1975 wurde der Pavillon auf Anregung von Stadtbaumeister Karl Keller von der Firma Sulzer renoviert und an den heutigen Standort an der General-Guisan-Strasse versetzt. In Anerkennung der Leistungen für die Verschönerung des Stadtbildes erhielt die Heimatschutzgesellschaft Winterthur für die Rettung dieses Pavillons den Emch-Preis 1975 2008 erfolgte eine Gesamtrenovation des Pavillons. Auftraggeber war nicht die Stadt Winterthur, sonder der Nachfahre Schoellhorn, alt Stadtpräsident Urs Widmer.