Peter Fahrzeugbau AG

1928 gründeten Heinrich Bucher und Emil Peter die Firma Bucher-Peter & Co Winterthur. Heinrich Bucher war ein guter Techniker mit brillanten Ideen, aber wenig Sinn für die Finanzen. Emil Peter, der am heutigen Platz im Feldthal eine Kiesgrube betrieb, hat ihm und der Firma dabei unter die Arme gegriffen. 1930-1941: Die damalige grosse Krise hat der Firma viel Sorgen bereitet. Sie konnte sich aber durchsetzen und innert 10 Jahren zu einem anerkannten Betrieb emporarbeiten. Produziert wurden damals die ersten Lastwagenanhänger. 1958-1961 Die Firma wird in Peter & Co Winterthur umbenannt und setzt ihre Tätigkeit voll auf Räder. Es folgen alle Arten von Kippern, Anhängern, Spezialfahrzeugen, Langmaterial-Transportern, Sattelanhängern, etc. Der grösste Teil waren Exklusivitäten, die technisch grosse Anforderungen stellten.

1962: Bau der ersten Etappe von neuen Geschäftsräumlichkeiten an der Wülflingerstrasse. 1970: Umwandlung der Firma in PETER WINTERTHUR FAHRZEUGBAU AG. 1971-1978: Erweiterung des Platzangebotes und der Infrastruktur. Verwaltungsgebäude, Prüfstand, 50 t Waage, Materiallager mit Zuschneiderei erweiterten die Fähigkeiten der Firma. 1995: Erweiterung der Werkhalle West, womit 12 neue Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. 1996: PETER WINTERTHUR FAHRZEUGBAU AG erhält die ISO 9001 Zertifizierung. 1999: Erweiterung der Malerei II mit Grube und pneumatischen Arbeitsbühnen.

1998 hat die Firma Peter den ersten fünfachsigen Lastwagen der Schweiz mit einer 17 Kubikmeter fassenden Betonmulde ausgerüstet. 2004 hat nun das Winterthurer Unternehmen ein noch schwereres Fahrzeug fertiggestellt. Der MAN-Lastwagen verfügt über eine Betonmulde mit 20 Kubikmeter Inhalt und hat ein Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Solche Fahrzeuge sind in der Schweiz ab 2005 zugelassen. Geschäftsführer Thomas Peter erklärt, dass Dank der gegenüber Vierachsern um fünf Tonnen höheren Nutzlast von 24 Tonnen und dem nur geringfügig höheren Kraftstoffverbrauch Transport rationeller durchgeführt werden können. Sowohl der Aufbau, der zur Entleerung fast um 90 Grad nach hinten gekippt werden kann, als auch die dazu gehörige Hydraulik wurden von der Peter AG in eigener Regie konstruiert und zusammengebaut.

Im Februar 2018 gab Thomas Peter, Firmeninhaber in 3. Generation, bekannt, dass er per Ende Mai sein Unternehmen aufgibt. 19 Angestellt müssen sich nach einem neuen Arbeitsort umsehen. Gemäss Landbote äussert sich Peter: „Die Konkurrenz liege heute ennet der Grenze in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich. Die Entfernung spielt in unserem Gewerbe kaum eine Rolle. Aber wir sind ein Handwerksbetrieb und im Ausland ist die Produktion oft industriell. Da können wir nicht mithalten. Seit die Produkte zudem grenzenlos übers Internet angeboten werde, sei es noch schwieriger geworden. Und die Vergabepraxis öffentlicher Aufträge sei inzwischen so, dass eine lokale Firma wie seine oft chancenlos sei.“ Das heutige Firmengelände umfasst 20‘000 Quadratmeter und soll weiterhin gewerblich genutzt werden. Für den Winterthurer Stadtrat kommt eine Umnutzung nicht in Frage.

Gegen Ende 2018 wurde bekannt, dass auf Peter Fahrzeugbau AG das LKW-Center von Volvo folgt. Der „Landbote“ meldet, dass ab April 2019 elf Arbeitsplätze erstellt werden. Im neuen «Truck Center Zürich Ost» sollen Lastwagen der Marken Volvo und Renault sowie Busse von Volvo gewartet und repariert werden. Die neue Werkstatt wird sechs Bahnen, eine moderne Prüfstrasse sowie eine Waschstrasse mit einem 34-Tonnen-Lift umfassen. Hinter der Neueröffnung steht eine Expansionsstrategie. Man habe in den letzten Jahren den Marktanteil in der Schweiz deutlich steigern können, sagt ein Firmensprecher. Weil nun mehr Volvo- und Renault-Trucks im Umlauf sind, steigt auch der Bedarf an Service- und Reparaturarbeiten. Bislang mussten die Kunden aus der Region dafür entweder nach Dällikon bei Regensdorf oder ins st.-gallische Niederuzwil fahren. (Landbote 7.11.2018)